BBC Coburg: Neustart mit Ulf Schabacker
Autor: Redaktion
Coburg, Freitag, 04. Mai 2018
Der Bamberger Basketballlehrer wird neuer Trainer beim BBC und beerbt Derrick Taylor. Der 61-Jährige sieht großes Potenzial im Coburger Basketballprojekt
Der BBC Coburg geht seinen Neubeginn nach dem sportlichen Abstieg aus der dritthöchsten deutschen Spielklasse, der ProB, mit einem Wechsel auf der Trainerposition an. Wie das Coburger Tageblatt bereits in der Dienstagsausgabe vermeldete, kommt mit dem 61-jährigen Ulf Schabacker ein Urgestein des oberfränkischen Basketballs zum BBC Coburg.
Seit 1967 lebt der gebürtige Essener im Raum Bamberg und fast ebenso lange währt seine Verbundenheit mit dem Korbballsport in der Region. Zunächst arbeitete er sich als Aufbauspieler Spielklasse um Spielklasse nach oben, um mit der BG Bamberg letztendlich sogar an die Tür zur Bundesliga zu klopfen, die der "Studententruppe" (O-Ton Schabacker) aber vom damaligen Lokalrivalen FC Bamberg versperrt blieb.
Schabacker gehört trotz seines etwas reiferen Jahrgangs aber keinesfalls zum Lager der ewig gestrigen Nostalgiker, die wehmütig auf die Vergangenheit zurückblicken: "In puncto Athletik und Qualität insgesamt ist das heute nicht nur ein anderes Level, es ist eine andere Welt. Früher war ein Dunk eine Art epochales Ereignis, jetzt ist es völlig normal, dass von Position 1 bis 5 jeder stopfen kann. Unsere Teams von damals hätten heutzutage nicht den Hauch einer Chance", sagt der neue BBC-Headcoach.
Weggefährte von Heyder
Ein Fortschritt, den nicht zuletzt Schabacker als Übungsleiter im Jugend-, Herren- und Damenbereich selbst mitgeprägt hat. Gleich bei seiner ersten Trainerstation gelang mit dem FC Baunach 1988 der Sprung in die 2. Bundesliga. Es folgten diverse Beinahe-Aufstiege ins Oberhaus, bevor der Fokus sich von Baunach nach Breitengüßbach verlagerte und Schabacker unter seinem langjährigen Weggefährten Wolfgang Heyder ein fester und vielseitig einsetzbarer Bestandteil eines neuen Bamberger Basketball-Konstrukts wurde. Besonders in Erinnerung bleiben dem vor allem als "Spielerentwickler" bekannten Coach drei Ereignisse: "Der ProB-Klassenerhalt mit einer blutjungen Güßbacher Truppe angeführt von Karsten Tadda im Jahr 2008, die NBBL-Meisterschaft 2012 mit heutigen BBL-Spielern wie Johannes Thiemann, Johannes Richter oder Dino Dizdarevic sowie BBC-Forward Christopher Wolf und die Vizemeisterschaft in der 2. Damen-Bundesliga mit dem DJK Brose Bamberg vor einem Jahr stechen schon heraus." Zuletzt führte Schabacker den TSV Tröster Breitengüßbach auf den vierten Tabellenplatz in der 1. Regionalliga Südost.
"Wird Projekt voranbringen"
In Coburg möchte er seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz nun weitere tolle Momente hinzufügen. "Es ist mir sicher nicht leichtgefallen, Breitengüßbach zu verlassen, aber die Tatsache, dass ich diesen Schritt in meinem Alter noch einmal wage, sollte zeigen, welches Potenzial ich beim BBC sehe." Potenzial, das Schabacker vor allem mit einer hohen Intensität in der Verteidigungsarbeit ausschöpfen möchte - eine Eigenschaft, die den BBC zuletzt nicht unbedingt auszeichnete. Im Angriff lässt Schabacker seinen Teams viele Freiheiten, gerade im Fastbreak: "Als ehemaliger Aufbauspieler weiß ich, dass manche Entscheidungen einfach initiativ von den Spielern getroffen werden müssen und nicht von der Seitenlinie." Dass Schabacker ab sofort in Coburg an selbiger stehen wird, ist für die Verantwortlichen beim BBC ein gelungener Coup: "Ich freue mich ganz besonders auf Ulf. Er kommt aus der Region und hat jede Menge Erfahrung. Er wird unser Projekt voranbringen", ist sich Manuel "Bobby" Fischer, Geschäftsführer der BBC Coburg Spielbetriebs GmbH, sicher.Wolfgang Hörnlein, Vorsitzender des BBC Coburg e.V., ergänzt: "Es freut mich sehr, dass wir mit Ulf Schabacker einen äußerst kompetenten und überaus erfahrenen Trainer für unser Programm gewinnen konnten. Wir hatten über die vergangenen Jahre immer wieder Kontakt. Ich bin überzeugt, dass wir mit Ulf unsere erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortsetzen und neu angreifen werden."