BBC Coburg chancenlos: Riesen vom Rhein sind übermächtig
Autor: Maximilian Glas
Coburg, Sonntag, 17. Februar 2019
Der BBC Coburg muss gegen Leverkusen beim 67:95 die höchste Saisonniederlage einstecken. Die "Play-offs" haben sich somit endgültig erledigt.
Mit ungläubiger Miene blickt Kevin Franceschi nach einem Alley-Oop-Versuch hinauf zum Korb. Anstatt den Ball nach einem Anspiel seines Teamkollegen Yasin Turan direkt aus der Luft in den Korb zu stopfen, klemmte der athletische Franzose das Spielgerät zwischen Ring und Brett ein. Eine Aktion mit Seltenheitswert im Basketball, die sechs Minuten vor Spielende sinnbildhaft für den Auftritt des BBC Coburg am Samstagabend im letzten Viertel gegen die Bayer Giants Leverkusen steht.
Denn während sich die Vestestädter ein Viertel sehr gut und zwei Viertel zumindest ordentlich gegen den spielstarken Tabellenführer aus der Affäre gezogen hatten, brachen im letzten Abschnitt die Dämme. Die Coburger mussten nach 40 Minuten vor knapp 1000 Zuschauern in der HUK-Arena beim 67:95 ihre höchste Saisonniederlage einstecken.
"Es ist schade, dass das Spiel im letzten Viertel mit vielen einfachen Korblegern von Leverkusen beendet wird, aber ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Den Vorwurf muss man dem Team eher in den letzten drei Spielen gegen Erfurt, Bayern und Gießen machen, da hätten wir eher die Chance auf Punkte gehabt", sagte BBC-Trainer Ulf Schabacker. "Wir haben es heute mit allen möglichen Mitteln versucht, aber letztlich liegt es einfach an der Qualität. Leverkusen hat die beste Mannschaft in der ProB, ist einfach auf allen Positionen sehr gut bestückt."
Die zwölfte Coburger Saisonniederlage machte die Minimalchance auf die Play-offs zunichte. Der BBC muss somit auch in seinem zweiten ProB-Jahr in die ungeliebte Abstiegsrunde "Play-downs" - diesmal allerdings mit deutlich besserer Ausgangsposition. BBC Coburg - Bayer Leverkusen 67:95 (33:45)
Beide Mannschaften zeigten sich experimentierfreudig. Bei den Leverkusenern, die bereits seit einigen Wochen als Hauptrundenerster feststehen, übernahm diesmal Assistenztrainer Jacques Schneider das Coaching, Cheftrainer und Europameister von 1993, Hansi Gnad, hielt sich im Hintergrund. Coburgs Trainer Ulf Schabacker überraschte indes ausgerechnet gegen die Riesen vom Rhein mit dem 2,16-Meter-Mann Dennis Heinzmann als Anker mit einer kleinen Startaufstellung ohne Center Max von der Wippel. Der Plan, den Giants mit einer aggressiven und flexiblen Verteidigung zu Beginn den Schneid abzukaufen, ging auf.
Die Rheinländer zeigten sich ungewohnt anfällig für Ballverluste und trafen zunächst ihre Würfe nicht. Anders die Coburger, die selbstbewusst ihre offenen Dreier nahmen und nach sieben Minuten (21:13) bereits vier verwandelten (zweimal Wolf, Fichtner, Adams). Die Gäste ließen den Ball offensiv mit zunehmender Spieldauer immer besser laufen und gingen kurz vor Ende des ersten Viertels zum ersten Mal in Führung (23:24), die sie im Laufe der Partie nie mehr abgeben sollten.
Leverkusen holt 50 Rebounds
Beim BBC hakte das Offensivspiel ab dem zweiten Viertel merklich. Aufbauspieler Chase Adams versuchte zwar den Korb zu attackieren, hatte aber gegen die lange Garde der Gäste kaum eine Möglichkeit, selbst abzuschließen. Stattdessen versuchten die Coburger ihr Heil weiter vornehmlich aus der Distanz - mit schwindendem Erfolg.