Australian Open: Krawietz will möglichst lange "überleben"
Autor: Maximilian Glas
Witzmannsberg, Dienstag, 08. Januar 2019
Der Witzmannsberger Tennisprofi ist zum ersten Mal im Einzel für ein Grand-Slam-Turnier qualifiziert. Ab Mittwoch kämpft er um den Einzug ins Hauptfeld.
Neun Jahre ist es her, dass Kevin Krawietz zuletzt durch den Melbourne Park, das rund 20 Hektar große Gelände des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres, schlenderte. "Es hat sich vieles verändert, die Anlage ist kaum mehr wiederzuerkennen", sagt der Witzmannsberger. Damals spielte Krawietz in der Juniorenklasse der Australian Open, in diesem Jahr ist er erstmals im Erwachsenenbereich dabei.
Für den 26-Jährigen ist es nicht nur die Grand-Slam-Premiere in Australien, sondern auch seine erste Teilnahme an einem der großen vier Tennisturniere im Einzel. Am Mittwoch (voraussichtlich Ortszeit 16 Uhr, 6 Uhr MEZ) startet Krawietz mit der ersten Qualifikationsrunde gegen den 28-jährigen Argentinier Marco Trungelliti (Platz 121 in der Weltrangliste) ins Turnier. Mit knapp 20 Grad wird am Mittwoch der kälteste Tag seit langem in Melbourne erwartet, die nächsten Tage wird das Thermometer wieder auf weit über 30 Grad ansteigen.
Dass Krawietz erstmals in der Einzelkonkurrenz eines Grand-Slam-Titels dabei sein darf, verdankt er seinen starken Leistungen aus dem Vorjahr. Der Witzmannsberger verbesserte sich in der Einzel-Weltrangliste im Jahresverlauf um unglaubliche 400 Plätze (von Position 617 im Januar auf 211 im Dezember). Im Doppel schaffte Krawietz sogar den Sprung unter die besten 100 Spieler der Welt (Rang 69).
Die Doppel-Qualifikation für die Australian Open verfehlte er mit seinem Kölner Partner Andreas Mies - vorausgesetzt es sagen bis zum Wochenende nicht noch drei Doppelpaarungen ab - aber um Haaresbreite. Am Dienstag stand Krawietz dem Tageblatt kurz vor seiner Grand-Slam-Premiere im Einzel Rede und Antwort.
Herr Krawietz, Australien im Januar, da denken viele Deutsche nicht nur an Tennis, sondern auch an das Dschungelcamp, das zeitgleich mit den Australian Open am Wochenende startet. Ein Format, das Sie interessiert?
Kevin Krawietz: (grinst) Das Dschungelcamp schaue ich eher weniger an - höchstens, wenn man zufällig mal reinzappt. Abends schaue ich eher Serien auf Netflix, aber hier in Australien hatte ich den Fernseher noch nicht an. Ich habe die letzten Tage viel trainiert und abends geht man essen und sitzt draußen noch etwas rum, das Wetter ist hier ja sehr angenehm. Ein guter Kumpel und mein Vater sind mit dabei, alles ist sehr entspannt.
Wie ist die Atmosphäre in Melbourne im Vergleich zu den anderen Grand-Slam-Turnieren?