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Sozialarbeiter an Coburger Grundschule soll sparen helfen


Autor: Simone Bastian

Coburg, Dienstag, 17. Juni 2014

Die Jean-Paul-Schule soll als erste Grundschule in Coburg einen Sozialarbeiter erhalten. Damit soll bei Fehlentwicklungen frühzeitig gegengesteuert werden - denn je später die Hilfe kommt, desto teurer wird sie.
Die Jean-Paul-Schule bemüht sich, ihre Schüler auf vielfältige Art zu fördern (Archivfoto vom Schulfest aus dem Jahr 2011). Zur besseren individuellen Förderung der Kinder soll ab dem neuen Schuljahr auch ein Jugendsozialarbeiter eingesetzt werden - der erste an einer Grundschule.   Foto: CT-Archiv


Grundsätzlich waren sich die Finanzsenatsmitg lieder einig: Lieber früh fördern und gegensteuern, als später teuer reparieren. Zu diesem Zweck soll die Jean-Paul-Schule einen Jugendsozialarbeiter erhalten, der negative Entwicklungen bei einzelnen Kindern früh erkennt. Doch Friedrich Herdan (CSU) wollte sichergestellt haben, dass eine solche Stelle nicht weitere an allen Schulen nach sich zieht. Auch müsse die Stadt eine Ausstiegsklausel finden, für den Fall, dass die Jugendsozialarbeit nicht mehr nötig sei.

Dem schloss sich der Senat an. Bettina Lesch-Lasaridis (SPD) wies darauf hin, dass die Schulsozialarbeit helfen könne, an anderer Stelle zu sparen, zum Beispiel bei den Hilfen zur Erziehung. Denn obwohl der Staat einen Zuschuss von 16 360 Euro pro Vollzeitstelle und Schuljahr gewährt, muss die Stadt noch rund 36 500 Euro im Jahr dazu bezahlen.



Sozialarbeiterstellen gibt es bislang nur an weiterführenden Schulen, nicht aber an Grundschulen. Den Bedarf für eine solche Stelle hat der Jugendhilfesenat festgestellt und sich dabei an den Kriterien orientiert, die für eine staatliche Förderung gelten. Über ein Drittel der rund 250 Kinder in der Jean-Paul-Schule ist ausländischer Herkunft; 67 Kinder leben derzeit bei nur einem Elternteil, 77 kommen aus kinderreichen Familien und etwa 90 leben mehr oder weniger dauerhaft von Hartz IV. Dem Jugendhilfesenat wird außerdem jährlich ein Bericht vorgelegt, ob es gelungen ist, mit Hilfe der Sozialarbeit Verbesserungen zu erreichen, zum Beispiel, ob mehr Schüler an höhere Schulen wechseln, ob die Zahl der Schulverweigerer zurückgeht. Angesiedelt wird die neue Stelle beim Jugendamt direkt, um eine enge Verzahnung sicherzustellen, sagte Rolf Grube vom Amt für Jugend und Familie.