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Sorgen um die Einkaufsstadt Coburg: Citymanager beruhigt


Autor: Oliver Schmidt

Coburg, Montag, 10. Oktober 2016

Mit Kaspar und SchuhHeyder verschwinden im Dezember gleich zwei traditionsreiche Geschäfte aus dem Stadtbild.
Coburgs Haupteinkaufsmeile: die Spitalgasse Foto: Simone Bastian


Binnen weniger Tage haben gleich zwei inhabergeführte und noch dazu traditionsreiche Geschäfte angekündigt, dass sie im Dezember schließen: das Bekleidungsgeschäft Kaspar am Marktplatz und Schuh Heyder in der Spitalgasse. In den sozialen Netzwerken löste dies hitzige Diskussionen über die Zukunft der "Einkaufsstadt Coburg" aus: Ist sie noch zu retten? Oder werden die Leerstände mittelfristig sogar noch weiter zunehmen?

Coburgs Citymanager Jörg Hormann beruhigt: "Um den Einkaufsstandort Coburg muss man sich keine Sorgen machen." Gleichwohl differenziert er im Gespräch mit dem Tageblatt die Lage: "In den Seitenstraßen erhöht sich die Leerstandsquote. Aber die 1a-Lagen sind bei namhaften Filialisten weiterhin sehr begehrt." Und das sei ein "guter Indikator" für eine Innenstadt. "1a-Lage", sprich die "beste Verkaufslage", sind in Coburg der Marktplatz und die Spitalgasse - und genau dort kommt es zu den erwähnten Schließungen. Doch auch hier bittet Hormann um eine Differenzierung: "Bei Kaspar erfolgt die Schließung aufgrund der Mietsituation, bei Heyder ist es eine freie Entscheidung der Familie." Gleichwohl räumt der Citymanager ein: "Den Trend, dass inhabergeführte Geschäfte aus 1a-Lagen verschwinden, gibt es schon länger, und zwar nicht nur in Coburg." Auch in den meisten Großstädten gebe es heute in den besten Verkaufslagen fast nur noch Ketten.

Jörg Hormann ist sich sicher, dass die Ladengeschäfte, in denen sich heute noch Kaspar und Heyder befinden, nicht lange leer stehen werden. Trotzdem tue es ihm um beide Geschäfte selbstverständlich leid. Im Falle von Schuh Heyder gibt der Citymanager noch zu bedenken: "Das ist einer von sieben ehemaligen Hoflieferanten, die es in Coburg noch gibt. Dass er schließt, ist sehr schade."

Doch Jörg Hormann verweist auch auf die vielen positiven Aspekte, die es aktuell zur "Einkaufsstadt Coburg" zu vermelden gibt. Allen voran ist das natürlich die Entscheidung von Wöhrl, an seinem Haus in der Ketschengasse festzuhalten. Mehrere andere Standorte des in finanzielle Schieflage geratenen Bekleidungskonzerns werden bekanntlich geschlossen.


"Gutes Zeichen" von Wöhrl

"Obwohl Coburg einer der kleinsten Wöhrl-Standorte ist, ist er vom Umsatz her nicht bei den schlechtesten dabei, die deshalb jetzt von einer Schließung betroffen sind", analysiert Jörg Hormann und spricht von einem "sehr guten Zeichen".

Mit Blick auf die immer stärker werdende Internet-Konkurrenz seien von den Händlern aber auch "neue Ideen und neue Konzepte" gefragt, so Jörg Hormann. Außer dem Projekt "Digitale Einkaufsstadt Coburg" verweist er in diesem Zusammenhang aber auch auf den sehr gelungenen verkaufsoffenen Sonntag am vergangenen Wochenende.