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Sonnefelds langer Weg zur zukunftsfähigen Wasserversorgung


Autor: Klaus Oelzner

Sonnefeld, Mittwoch, 08. November 2017

Der Sonnefelder Bauausschuss beleuchtete den Zustand der Gemeindestraßen. Bei einer Wanderung ging es zudem um das Projekt Wasserversorgung.
Bei einer mehrstündigen Herbstwanderung folgten zahlreiche interessierte Einwohner der Einladung des CSU-Ortsverbandes zur Besichtigung mehrerer Standorte, die im Zuge des vom Gemeinderat beschlossenen Millionenprojekts "Sicherung der Wasserversorgung" von Bedeutung sind oder sein werden. Foto: Klaus Oelzner


Die Kommune Sonnefeld hat rund 70 Kilometer Orts- und Gemeindeverbindungsstraßen zu betreuen. Und damit rechnerisch ein Vermögen in Höhe von rund 70 Millionen Euro zu verwalten.
Unter dem Tagesordnungspunkt "Zustandserfassung und Bewertung für Orts- und Gemeindeverbindungsstraßen im Gemeindegebiet Sonnefeld" bildete eine zweistündige Diskussion in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Dienstagabend die Basis dafür, um im Detail erforderliche oder mögliche Verbesserungen zu erörtern. Nicht zuletzt mit Blick auf die unbeliebte, aber gesetzlich aufgezwungene Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs).

Grundlagen dafür lieferten Erkenntnisse einer von der Gemeinde in Auftrag gegebenen fachlichen Begutachtung des Wegenetz-Istzustandes durch ein Kronacher Ingenieurbüro. Berücksichtigt sind alle öffentlich gewidmeten Straßen und Wege in der Stammgemeinde und aller Ortsteile. Im Übersichtsplan und farbig detaillierten Kartenauszügen sind Ausbauzustand von Fahrbahn und Fußgängerwegen, sich daraus ergebende (längerfristige) Maßnahmen und Beschreibung von Unterhaltszielen als wesentliche Kriterien dargestellt.

"Notwendige Projekte sind erfreulich überschaubar. Nicht nur im Ortskern erfordert kein Straßenzug Sofortmaßnahmen", kommentierte Bürgermeister Michael Keilich (CSU) in seiner ersten Stellungnahme des Ergebnis. Allerdings stimmten nicht alle Ausschussmitglieder aus eigener Erfahrung den Beschreibungen und Einstufungen zu. Claus Dötschel (Hassenberg) regte eine Begehung an, um persönliche Eindrücke zu gewinnen. Bauamtsleiter Stefan Dümmlein plädierte dafür, notwendige Verbesserungen zum Werterhalt mit überschaubaren Finanzmitteln Schritt für Schritt - möglichst ohne Belastungen für die Bürger - zu realisieren. Das dokumentierte Untersuchungsergebnis lobte er als "dauerhafte Grundlage für weitere Planungen und Investitionen der Verwaltung".

Zum wiederholten Male musste der Bau- und Umweltausschuss über einen Bauantrag zur Errichtung eines Wochenendhauses mit Imkerwerkstatt beraten. Wie Bauamtsleiter Dümmlein informierte, sei nicht zu erwarten, dass das Landratsamt Coburg das Vorhaben im Außenbereich genehmigt. Für das in Holzbauweise an Stelle eines abgebrannten Gebäudes am Waldrand in Richtung Frohnlach geplante Projekt würden sowohl die vorgeschriebenen Brandschutzmaßnahmen als auch die erforderliche Zufahrt für Rettungsdienste nicht ausreichend erfüllt. Folgerichtig verweigerte der Ausschuss dem Antrag ohne Gegenstimmen seine Zustimmung.

Vorangegangen waren Besichtigungen aktueller Baumaßnahmen im Ortskern. Dabei stufte Bürgermeister Keilich das vor seiner Fertigstellung stehende Mammutprojekt Bieberbacher Straße/Anger mit Anbindung des noch zu erschließenden Neubaugebiets Zeppelinstraße als "schwierigste Tiefbaumaßnahme im Gemeindegebiet" ein. Im Rahmen der Neuverlegung von Wasser, Kanal und Strom und weiterer Versorgungsleitungen wurden durch das heimische Tiefbauunternehmen bis zu 30 (!) bereits vorhandene, aber nicht kartierte Versorgungsstränge aufgefunden.

Eine "Verjüngungskur mit dauerhafter Absicherung" erfährt die Begrenzungsmauer des Friedhofsgeländes südlich der Moritzkirche und der Urnenwand durch eine Kronacher Firma. "Der Berg schiebt unaufhörlich", sagten Bürgermeister und Bauamtsleiter bei der Besichtigung. Eine stahlbewehrte Betonkonstruktion mit vorgemauerten Sandsteinen soll das Bauwerk in Hanglage absichern. Entlang der Zufahrtsstraße Brunnenberg sind ebenfalls Sicherungsmaßnahmen für die Begrenzungsmauer erforderlich.

Als einzige noch auf Vollausbau wartender Straßenzug in Sonnefeld kristallisiert sich die auf halber Höhe von der Steilstrecke B 303 alt abzweigende Schafgasse heraus. Nachdem Anlieger nach gültiger Satzung für 90 Prozent der Kosten aufkommen müssten, verweigerten sie bislang ihre Zustimmung.

Drei Tiefbrunnenanlagen sichern in Zukunft die Sonnefelder Trinkwasserversorgung. Bei einer mehrstündigen Herbstwanderung folgten zahlreiche (für die Organisatoren zu wenige !) interessierte Einwohner der Einladung des CSU-Ortsverbandes zur Besichtigung mehrerer Standorte, die im Zuge des vom Gemeinderat beschlossenen Millionenprojekts "Sicherung der Wasserversorgung" von Bedeutung sind oder sein werden. Darunter ist der 82 Meter messende Tiefbrunnen samt Aufbereitungsanlage und Wasserreservoir im Steinachtal bei Wörlsdorf. Der Standort des neu zu schaffenden Hochbehälters auf dem Gestungshäuser Weinberg bildete schließlich den Abschluss der Tour. Am Rand des Naturschutzgebietes hat die Gemeinde inzwischen ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück erworben. "Wir wollen den Bürgern zeigen, wo ihre satzungsgemäß in drei Raten zu leistenden Verbesserungsbeiträge bleiben", kommentierte dies Ortsverbandsvorsitzender Richard Bäuerlein. Bürgermeister Michael Keilich sowie die verantwortlichen Wassermeister erläuterten Details und beantworteten Fragen. Selbst Altbürgermeister Rainer Marr ließ es sich nicht nehmen, die noch in seiner Amtszeit angestoßene Entwicklung persönlich zu verfolgen.