Sonnefelder Domäne wird viel teurer
Autor: Klaus Oelzner
Sonnefeld, Donnerstag, 17. Oktober 2013
Der Umbau der Anlage zu einer Veranstaltungshalle schlägt nach neuesten Berechnungen wohl mit 5,5 Millionen Euro zu Buche. Dennoch gibt es die Zustimmung des Gemeinderates.
Paukenschlag am Mittwoch im Gemeinderat. Der für 4,5 Millionen Euro Aufwand vom Gemeinderat gebilligte Umbau der früheren Staatsdomäne zur Veranstaltungshalle wird erheblich teurer als geplant. Im Vergleich zur ursprünglichen Schätzung des Münchner Architekturbüros "KUG" muss für den Bau nach neuesten Berechnungen rund eine Million Euro mehr in die Hand genommen werden.
Nach Abschluss der Entwurfsplanung erläuterte Architekt Harald Gasmann vor dem Gemeinderat den aktuellen Sachstand. Demnach liegen die Gründe für die Mehrkosten insbesondere in den Forderungen des Denkmalschutzes und zusätzlichen Aufwendungen im Bereich der Statiksicherung. Zur Verbesserung des "funktionellen Nutzens" gibt es zusätzliche Änderungen im Eingangsbereich, bei den Oberlichter sowie in der Küche.
Ein Denkmal, das kostet
Notwendige Mehraufwendungen zum Erhalt des Einzelbaudenkmals steigen nach Ausführungen des Architekten von ursprünglich 200 000 auf 842 000 Euro. Unvorhersehbare Mehraufwendungen, um den Tragfähigkeit des Bodens im Bereich der Überbauung schlagen mit fast 400 000 Euro zu Buche. Zudem präsentiert sich die Statik der denkmalgeschützten Domäne schlechter als erwartet.
Trotz aller Schwierigkeiten war für Bürgermeister Rainer Marr (CSU) die Finanzierung des Domänen-Umbaus weiter unproblematisch. Für die Städtebauförderung steigen die förderfähigen Kosten von 3,45 auf 3,62 Millionen Euro. Der gemeindliche Anteil würde sich nach der vorgelegten Berechnung um 210 00 auf 1,41 Millionen Euro erhöhen.
Entsprechend dem vorgestellten Zeitplan wird mit Fertigstellung der "neuen" Domäne bis zum April 2015 gerechnet. Die bevorstehenden Wintermonate sollen für Ausschreibungen (Januar/Februar) und Auftragsvergabe (Anfang April) genutzt werden. Der Innenausbau kann nach Abschluss der Dachsanierung beginnen.
Als "nicht gerade erfreuliche Entwicklung" bezeichnete Norfried Hager (GUB) gestiegenen Kosten. Dieses gebe zu denken - zumal unklar sei, welche weiteren Erhöhungen im Verlauf der Arbeiten noch von der Kommune geschultert werden müssten.
Unverständnis für die Kostenexplosion schon vor Baubeginn äußerte Michael Hannweber (SPD). Er verwies darauf, dass seine Fraktion von Anfang an sichere Zahlen gefordert habe. Stefan Kemnitzer (SPD) zeigte sich verwundert darüber, dass kritische Punkte erst durch Ergänzungsgutachten aufgedeckt wurden. Michael Fischer wehrte sich gegen die Folgerung, dass Sonnefeld durch das Projekt einen Anstieg der Schulden auf sich nimmt. Als "überwiegend dem Denkmalschutz geschuldet" bezeichnete Michael Keilich (CSU) die im Raum stehenden Mehraufwendungen. Für eine "dauerhafte Verbesserung" des Ortskern könne Sonnefeld sicher zusätzliche Zuschüsse erwarten.
Architekt Gasmann versicherte dem Gremium unter Berücksichtigung der neuen Situation eine gewissenhafte Kostenermittlung. Trotzdem sei keine hundertprozentige Gewissheit gegen weitere nachträgliche Mehrungen gegeben. Mit 15:5 Stimmen genehmigte der Gemeinderat dem endgültigen Bauentwurf und den Finanzierungsplan.