So zieht Kunst in die alten Pakethallen in Coburg
Autor: Jochen Berger
Coburg, Sonntag, 19. Juni 2016
Unter dem Motto "Umschlagplatz Coburg" lockt die erste Kunstmesse in der Vestestadt zahlreiche Besucher an.
Heiko Bayerlieb hat noch weiße Farbe an den Händen. "Heute früh haben wir die letzte Platte fertig gestrichen", sagt der Initiator und Organisator der Kunstmesse "Umschlagplatz Coburg" in den alten Pakethallen am ehemaligen Güterbahnhof.
Intensive Vorbereitung und vier Tage Aufbau scheinen sich zu lohnen: Der Andrang der Besucher jedenfalls ist schon am frühen Samstag-Nachmittag kurz nach der Eröffnung beträchtlich. "Ich bin überrascht - so kann's weitergehen", sagt Bayerlieb und lobt sich gleich mal selber: "Für eine erste Auflage ist das Niveau erstaunlich gut." Der erste Eindruck nach einem Rundgang durch die Hallen: Die Vielfalt ist beachtlich, das Angebot bunt und kontrastreich, die Spannweite der künstlerischen Ausdruckskraft ist weit. Konkret und abstrakt, Portrait-Skizze und großformatige Metall-Skulptur - Kunstfreunde finden tatsächlich ein sehr abwechslungsreiches Angebot. "Kauft Kunst!" - diese Aufforderung auf den Plakaten und dem 40-seitigen Messe-Katalog ist unmissverständlich. Doch zunächst wird nur geschaut.
Viele bekannte Namen vertreten
Holzskulpturen des Seßlacher Bildhauers Wolfgang Schott locken neugierige Betrachter ebenso an wie die großformatigen Gemälde des im Landkreis Kronach lebenden Künstlers und Kunstpädagogen Karol J. Hurec.Rund 60 Künstler beteiligen sich an dieser ersten Auflage des Umschlagplatzes. Dazu gehören natürlich viele bekannte und etablierte Namen aus der Region von Kerstin Amend-Pohlig bis Vera Schnitzer, aber auch aus der näheren bis weiteren Umgebung sind viele Künstler mit ihren Werken vertreten.
Dazu gehören Gerhard Klarmann aus Bamberg mit Gemälden und Plastiken, Bogi Nagy aus Nürnberg mit Pop-Art, die in Kitzingen lebende Sabine Meyer mit Fotografien oder die vor 25 Jahren gegründete Künstlergruppe Frequenzen mit Gemälden und Skulpturen.
Das Interesse, so scheint es, ist geweckt. Zu den Besuchern zählt auch der Kronacher Schriftsteller und Kultur-Initiator Ingo Cesaro, der als Kunst-Messen und Kunst-Festival-Veranstalter reichlich Erfahrung gesammelt hat: "Mal sehen, was sich tut."