So lässt sich der Kopf mal kurz frei bekommen!
Autor: Simone Bastian, Rainer Lutz, Oliver Schmidt
Coburg, Freitag, 04. März 2022
Drei Redakteure vom Tageblatt in Coburg erzählen, was sich für die Stimmung tun lässt, wenn Krieg und Corona aufs Gemüt schlagen.
Die Corona-Krise ist fast überstanden, da belastet uns alle der schreckliche Krieg gegen die Ukraine. Trotzdem und gerade auch deshalb ist es in schwierigen Zeiten wie diesen wichtig, auch mal kurz auf andere Gedanken zu kommen. Oder, mit anderen Worten: Lasst uns doch mal kurz den Kopf frei bekommen!
Drei Mitglieder der Redaktion des Coburger Tageblatts verraten, wie das bei ihnen an diesem Wochenende gelingen soll.
"Rad!"
Von Simone Bastian
Eigentlich: Raus. Aufs Fahrrad. Wind um die Nase, surrende Reifen oder meinetwegen das Surren des Elektromotors. Bitte nicht mit der Ausrede kommen, es sei zu kalt. Es gibt nur falsche Kleidung.
Warum Fahrrad? Weil auch fürs Fahrrad zutrifft, was der Kollege im Text nebenan übers Motorrad schreibt. Es macht den Kopf frei. Und es verbessert die Fitness. Außerdem lässt sich ein E-Bike mit Ökostrom fahren statt mit teurem Sprit.
Aber genug der Vorrede. Eigentlich geht es hier ums Mountainbiken, oder, wie es für unsere Gegend richtiger wäre, ums Geländeradfahren. Hügel rauf, Hügel runter. Auf Wegen, die nach diesen letzten nassen Wochen nicht danach aussehen, als seien sie fürs Radfahren gemacht. Egal. Wer aufpassen muss, dass er nicht in den Dreck fällt, hat im Kopf keinen Platz mehr für andere Gedanken. Der ist in diesem Moment auf diesem Pfad, an dieser schlammigen Stelle, an deren Ende noch dicke Äste liegen, er hat keine Zeit mehr zu bremsen oder auszuweichen, da müssen Rad und Mensch jetzt irgendwie durch und drüber - bloß nicht bremsen! Dann stehste erst recht im Matsch! - runterschalten, mit Gefühl treten. Uff!
Egal, dass der Schmodder ins Gesicht spritzt und der Weg ins Haus später eine Herausforderung wird, weil der Flur ja sauber bleiben soll. Das Herz pumpt wegen der Anstrengung, die steile Abfahrt nach dem Matsch jagt das Adrenalin noch höher und steigt zu Kopf. Rein biochemische Vorgänge, natürlich, aber sie bewirken eins: Radfahren macht glücklich.