Druckartikel: So klappt's mit dem Impfnachweis

So klappt's mit dem Impfnachweis


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Montag, 14. Juni 2021

Vollständig Geimpfte können dies nun digital nachweisen. Wie reibungslos das funktionieren kann, zeigt ein Selbstversuch.
Apothekerin Brigitte Raetsch freut sich, dass  sie in ihrer Apotheke  den digitalen Impfnachweis ausstellen kann. Nötig ist die Corona-Warn-App oder  die CovPass-App. Ab Mittwoch soll es auch mit der Luca-App funktionieren.


Montag, kurz vor 11 Uhr. Auf der Internetseite www.apothekenmanager.de kann ich erfahren, bei welcher Apotheke ich mir heute meinen digitalen Impfpass ausstellen lassen kann. Denkste. "Wartungsarbeiten. Die Seite wird derzeit überarbeitet." Aha, denke ich. Scheint doch ganz schön überlastet zu sein. Ich telefoniere die Apotheken meiner Umgebung ab. Bei der ersten: besetzt. Bei der zweiten: "Kommen Sie einfach vorbei. Kein Problem. Wir stellen Ihnen den Pass aus."

Mitbringen muss ich meinen Impfpass und meinen Personalausweis. Die Mohrenapotheke ist um die Ecke und fünf Minuten später erklärt mir Katja Steiner, was zu tun ist. Gut, dass ich mein Handy dabei habe. Die Corona-Warn-App habe ich bereits geladen. Mit ihr könnte es funktionieren. Doch sie ist wohl nicht aktualisiert. Deshalb bittet mich Katja Steiner, die CovPass-App herunterzuladen.

Ruckzuck aufs Handy

Zwei Minuten später sitze ich mit ihr an einem kleinen Tisch - abgegrenzt vom normalen Geschäftsbetrieb. Sie gibt meine Daten ein und fügt die Impftermine hinzu. Erst die Erstimpfung. Es geht ruckzuck. Nach einer weiteren Minute muss ich mein Handy auf den angezeigten QR-Code halten und schwupps wird er bei mir angezeigt. Das gleiche nochmal mit der Zweitimpfung.

Nach alles in allem acht Minuten habe ich meinen digitalen Impfnachweis auf dem Handy. Hätte ich das nicht dabei gehabt, hätte ich zwei ausgedruckte Zettel mit dem jeweiligen QR-Code bekommen. Wo immer jetzt ein Nachweis über meine Covid-Impfung verlangt wird, kann ich den QR-Code vorzeigen. Gekostet hat mich das nichts.

Ich bin überrascht, wie reibungslos und stressfrei es vonstatten ging. Katja Steiner sagt auch, dass es bis auf ein paar anfängliche Internetprobleme sehr gut läuft. Von einem großen Andrang spricht sie nicht. Bis 11 Uhr kamen etwa zehn Menschen vorbei. Einige hatten sich schon letzte Woche erkundigt.

Apothekerin Brigitte Raetsch freut sich, dass sie und auch ihre Apothekerkollegen in Coburg das Angebot machen können. (Die Wartungsarbeiten sind übrigens um 11.30 Uhr wieder abgeschlossen. Unter www.mein-apothekenmanager.de finden sich alle Apotheken, die sich an der Aktion beteiligen.)

"Wir bieten es gerne an und sind froh, dass es so gut klappt," sagt Brigitte Raetsch. Lediglich mit der kurzfristigen Ankündigung hat sie so ihre Probleme. Auch sie konnte erst am Montag früh testen, ob und wie alles funktioniert. Sie hätte sich da ein bisschen mehr Vorlauf gewünscht.

Im Impfzentrum in Witzmannsberg wird der digitale Impfnachweis bereits seit Freitag ausgestellt - allen, die jetzt aktuell geimpft werden. Damit können die Menschen ihren vollen Corona-Schutz auf dem Handy vorzeigen und von geltenden Corona-Lockerungen profitieren.

Mein gelber Impfpass mit meinem innenliegenden Falt-Impfpass aus dem Jahr 1966 und meinem Mädchennamen kommt jetzt wieder raus aus der Handtasche und rein ins Schubfach.

Der digitale

Impfnachweis

Wie funktioniert's?

Der Nachweis enthält Namen, Geburtsdatum und Infos zur Impfung. Erstellt wird ein Impfzertifikat in Form eines QR-Codes. Der lässt sich über die Apps "CovPass" oder "Corona-Warn-App" einscannen. Die Apps speichern den Impfstatus. Bei der Überprüfung der Impfnachweise kann es sein, dass ein Lichtbildausweis vorgezeigt werden muss.

Geht das auch ohne Handy?

Die Impfzertifikate lassen sich auch ausdrucken, weiterhin gilt ebenfalls der gelbe Impfausweis.

Ab wann gilt das für mich?

Als vollständig geimpft gilt man in Deutschland ab dem 15. Tag nach der letzten nötigen Impfung.

Was passiert mit den Daten?

Laut Robert-Koch-Institut ist kein zentrales Impfregister geplant. Die Speicherung erfolge freiwillig auf dem Handy.