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So bereiten sich Stadt und Landkreis Coburg auf die ersten Flüchtlinge vor


Autor: Oliver Schmidt

Coburg, Mittwoch, 09. März 2022

Bereits in den kommenden Tagen werden die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine erwartet. Für deren Unterbringung gibt es verschiedene Optionen.
Ein polnischer Soldat trägt ein Kind, während Frauen und Kinder nach ihrer Flucht aus der Ukraine am Grenzübergang in Medyka, Polen, zu einem Zug in Richtung Krakau gehen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat der russische Angriff zwei Millionen Menschen gezwungen, aus der Ukraine zu fliehen.


Noch in dieser Woche wird die Regierung von Oberfranken entscheiden, wie viele Flüchtlinge aus der Ukraine der Stadt sowie Landkreis Coburg zugewiesen werden. Mit einer Ankunft der Menschen wird dann am Montag kommender Woche gerechnet. Dieser Zeitplan ergibt sich vor allem aus der alphabetischen Reihenfolge, nach der bei der Regierung vorgegangen wird. So kamen die ersten Flüchtlinge am Mittwoch nach Bamberg Stadt und Land. Es folgen Bayreuth Stadt und Land sowie im Anschluss Coburg Stadt und Land.

Regierung mietet Immobilie an

Bei der Größenordnung dient Bamberg ebenfalls als Orientierung: Dort wurden der Stadt und dem Landkreis jeweils rund 30 Flüchtlinge zugewiesen. Auf ähnliche Zahlen stellt man sich jetzt auch im Coburger Rathaus und im Coburger Landratsamt ein. Die Unterbringung wird aber unterschiedlich sein.

In der Stadt Coburg laufen derzeit noch Verhandlungen über eine zentral gelegene Immobilie, in der die komplette erste Flüchtlingsgruppe gut einquartiert werden könnte. Geplant ist, dass die Regierung diese Immobilie anmietet.

Im Landkreis ist eine Verteilung auf einzelne Kommunen vorgesehen. "Bei uns haben sich sehr viele Privatleute gemeldet, die Wohnraum zur Verfügung stellen", berichtet Corinna Rösler, die Sprecherin des Landratsamts. Auch die Kooperation mit den Bürgermeistern sei bislang sehr gut. Große Sammelunterkünfte, wie es sie bei der Flüchtlingswelle 2015 in diversen Turnhallen gab, werden zumindest aktuell nicht benötigt.

Doch natürlich lässt sich derzeit kaum abschätzen, wie viele Menschen wohl noch in den kommenden Wochen vor dem Krieg in der Ukraine flüchten werden - und wie viele deshalb auch noch ins Coburger Land kommen. Deshalb sagt auch der Sprecher der Stadt Coburg, Louay Yassin: "Den ersten Schwung bekommen wir sehr gut unter." Und wohl auch den zweiten: Nach Tageblatt-Informationen sind bereits weitere Immobilien in einem Stadtteil im Gespräch, in denen zahlreiche weitere Flüchtlinge ein sichere und noch dazu menschenwürdige Bleibe bekommen können.