So feiern die jungen Franken Silvester
Autor: Nelly Ritz
Coburg, Freitag, 30. Dezember 2016
Wie feiern junge Leute dieses Jahr Silvester? Und was ist ihnen am 31.12. am wichtigsten? InFranken hat sich umgehört.
Lisa Vogel aus Bad Rodach, Sophie Wachsmann aus Beuerfeld und Carolin Schlund aus Großwalbur stehen mit einer langen Liste vor den Kühlregalen im Supermarkt. Wie so viele gehen die drei Mädchen für den Silvesterabend einkaufen, denn es muss einiges vorbereitet werden.
Jedes Jahr dieselben Fragen und Probleme: Wo wird gefeiert und wie? Wer stößt dazu? Was gibt es zu essen? Das sorgt für reichlich Diskussionsstoff. Und auch bei Silvester selbst gehen die Meinungen auseinander: Manche Jugendlichen freuen sich schon Wochen zuvor auf die Silvesternacht, jedoch ist der Tag des Jahreswechsels für viele auch ein "Tag wie jeder andere", findet zum Beispiel Annika Krämer aus Meeder.
"Wichtig ist doch, dass man einen schönen Abend hat, den man im Kreis seiner Freunde oder Familie verbringen kann, alles andere ist dann wohl Nebensache", sagt sie. Gerade für die Menschen, die in der Nacht arbeiten müssen, sei Silvester ein ganz normaler Tag und sollte nicht überbewertet werden. "Schön ist aber, dass um diese Zeit wieder viele Leute zu Hause sind, die man sonst nicht so oft sieht", fügt Lisa Vogel hinzu.
Auf der Suche nach dem Mörder
Wie verbringen also junge Leute heutzutage die Silvesternacht? Gefeiert wird in der Regel mit Freunden oder der Familie. Viele zieht es aber auch in größere Städte, so zum Beispiel Kristin Binner aus Moggenbrunn: "Ich fahre dieses Jahr mit einer Freundin nach München. Dort wollen wir den Jahreswechsel inmitten einer Latino-Party feiern", freut sie sich. Auch Carolin, Lisa und Sophie wollen dieses Jahr mal "etwas anderes ausprobieren", bleiben allerdings in der Heimat. Die Wahl fiel auf ein "Krimi-Dinner", mit dem man sich mit Hilfe eines mysteriösen Mordfalles die Wartezeit bis Mitternacht vertreiben kann."Jeder Spieler erhält eine Woche vorher seine Rolle, die man dann am Silvesterabend spielen muss. Dazu gehört dann auch eine gute Verkleidung", erklärt Carolin und lacht. Denn sie und ihre Freunde haben sich für das Motto "Märchenwald" entschieden. Heute Abend sind also unter anderem die böse Stiefmutter, das Rotkäppchen und Frau Holle geladen. Ziel des ausgeklügelten Spiels ist es, in mehreren Runden den Mörder im Kreise der Gäste zu finden. Das Abend-Programm ist somit gesichert, denn es kann durchaus mehrere Stunden dauern, den Mordfall aufzuklären.
Und wer kein Krimi-Dinner zur Hand hat, der amüsiert sich gern mit Bleigießen und Gesellschaftsspielen, bis es schließlich "ein Frohes Neues" heißt.
"Genügend Sekt zum Anstoßen"
"00.00 Uhr bedeutet für mich jedes Jahr wieder, mit dem Vergangenen abzuschließen und voller Energie und Vorfreude in ein neues Jahr zu starten", sagt Annika Krämer nach kurzer Überlegung. Dazu bräuchten die Wenigsten selbst Raketen und Böller, obwohl das bunte Spektakel im dunklen Nachthimmel gern verfolgt werde. "Mir reicht eine Wunderkerze", gibt die Studentin zu. Verschiedene Arten, zu feiern, bringen natürlich immer verschiedene Meinungen und Ansichten mit sich. Die größte Herausforderung, sich zu einigen, liegt wohl im Essen. Von traditionellem Raclette oder Fondue bis hin zur Kalten Platte ist alles dabei, festlich werden Speisen und Getränke - alkoholisch sowie alkoholfrei - aufgetischt. "Genügend Sekt zum Anstoßen darf dabei natürlich nicht fehlen", erinnert Katharina Hoch aus Bertelsdorf. Aber auch selbstgemixte Cocktails erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
In einem Punkt sind sich alle einig: "Dinner for One" steht - egal, wo - mindestens einmal auf dem Abend-Programm.