Sieben Bauarbeiter positiv getestet: Baustopp in Coburg wegen Corona-Fällen
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Montag, 20. Juli 2020
Die Bauarbeiten am Sonntagsanger in Coburg sind eingestellt. Sieben Bauarbeiter wurden positiv auf Covid-19 getestet. Keiner der Betroffenen kommt aus Coburg Stadt und Land. Deshalb tauchen sie auch nicht in der Statistik in Coburg auf.
Frederik Schmidt steht etwas verlassen auf der Galerie in seinem schicken Baubüro. Der Projektleiter der Großbaustelle am Sonntagsanger kann es in den kommenden zwei Wochen langsamer angehen lassen. Der Bau des neuen Hotels am Sonntagsanger liegt nämlich brach.
Am Donnerstag vergangener Woche war bei einem Bauarbeiter der Firma Züblin Bau aus Estenfeld, die den Auftrag in Coburg ausführen, Corona diagnostiziert worden. Sofort informierte Schmidt das Coburger Gesundheitsamt, das die Kontaktpersonen des Betroffenen - "eine niedrige zweistellige Anzahl" (Pressestelle Stadt Coburg - ausfindig gemacht, getestet und in Quarantäne geschickt hat. Das Ergebnis kam am Montag: Sechs weitere Mitarbeiter sind positiv und bleiben für die nächsten zwei Wochen isoliert. Keiner der Mitarbeiter ist in Coburg Stadt und Land wohnhaft. "Dadurch tauchen sie auch nicht bei uns in der Statistik auf", sagt Corinna Rösler, Pressesprecherin am Landratsamt. Aktuell sind in Stadt und Land 29 Personen infiziert, 25 im Landkreis, vier in der Stadt.
Kontaktpersonen zu den Bauarbeitern wurden in Coburg nicht ausfindig gemacht. Wie der Projektleiter erzählt, kam der erste infizierte Mitarbeiter aus dem Urlaub zurück.
Gut im Zeitplan
"Wir sind bisher im Zeitplan", stellt Schmidt fest und schaut auf seine Bauwand im Büro. "Das wirft uns jetzt zwei Wochen zurück, aber wir kriegen das hin", gibt er sich optimistisch. Die Rohbauten sind in den vergangenen Wochen gut vorangegangen.
Der Projektträger, die Erlanger Firma Sontowski & Partner, kann das bestätigen. Auf Nachfrage heißt es von Seiten der Unternehmenskommunikation: "Wir stehen seit Bekanntwerden des Sachverhalts mit unserem Generalübernehmer und Baustellenverantwortlichen, der Ed. Züblin AG in ständigem Austausch. Das betroffene, für die Rohbauarbeiten zuständige Baustellenteam eines Nachunternehmers wurde sofort in Quarantäne geschickt, daher gibt es derzeit einen Baustellenstopp für die Rohbauarbeiten. Wir liegen aber auf der Baustelle sehr gut in der Zeit, sodass eine Verzögerung unproblematisch ist."
Weiter schreibt Kirsten Bauseler: "Nach unserem Kenntnisstand geht es allen Infizierten den Umständen entsprechend gut. Wir wünschen den Betroffenen eine schnelle und vollständige Genesung."