Druckartikel: Sie stellten 450 neue Schilder in der Seßlacher Flur auf

Sie stellten 450 neue Schilder in der Seßlacher Flur auf


Autor: Bettina Knauth

Seßlach, Mittwoch, 19. April 2017

Wer rund um Seßlach wandern möchte, muss nicht mehr nach dem Weg suchen: Alle Rundwege wurden von Hendrik Dressel und Bernd Fischer auf Vordermann gebracht.
Die Wanderwege rund um Seßlach sind dank Hendrik Dressel (rechts) und Bernd Fischer nicht nur gut in Form - sie sind jetzt auch leichter zu erkennen. Die beiden ehrenamtlichen Wegewarte haben auf 70 Kilometern in den letzten Monaten 450 Schilder angebracht. Pünktlich zum Start der Wandersaison sind sie fertig geworden. Foto: Bettina Knauth


Noch ein Pfahl, dann sind sie am Ziel: Bernd Fischer, Wegewart der Stadt Seßlach, und Hendrik Dressel, der sich im Auftrag der Initiative Rodachtal (IR) um deren Wanderstrecken kümmert, haben pünktlich zum Start der Saison die Routen rund um Seßlach bestens präpariert. Gut 70 Kilometer Wege liefen die beiden Gemünner ab, prüften nach, ob alle gut zu begehen sind, und brachten 450 neue Schilder an. Dafür gab es von Tourismuschefin Carolin Franz am Gründonnerstag ein kleines Dankeschön in Form eines Frühstücks an einem der schönsten Flecken Seßlachs, auf dem Christenstein oberhalb von Heilgersdorf.

"Wir haben die Beschreibung der Wege auf den Wanderkarten der Initiative Rodachtal punktgenau umgesetzt", berichtete Dressel. Damit sich Wanderer, wie unlängst geschehen, in der Ortsmitte von Lichtenstein nicht mehr "verfransen" können, wollten der ehemalige Seßlacher Bürgermeister und Fischer noch am Donnerstag dort die letzten Schilder anbringen. Die entsprechende Erlaubnis der Gemeinde Pfarrweisach hatten sie bereits in der Tasche.

Neben grünen Schildern mit den Ortshinweisen geben weiße kleinere mit den Symbolen der jeweiligen Route die Richtung vor. Letztere haben die beiden Wanderfans mit Aufklebern selbst gestaltet, um Geld zu sparen. Mit der Wanderkarte in der Hand und der nun korrekten Beschilderung der Strecken vor Augen könne nun niemand mehr vom rechten Weg abkommen, meinten Fischer und Dressel übereinstimmend und betonten: "Seßlach ist mit gut erkennbaren Strecken bestens versorgt." Sollten dennoch unvorhergesehene Probleme auftauchen, finden Wanderfreunde in jeder Ortschaft Serviceschilder mit der Rufnummer der Initiative. "Neulich kippte ein Gast mit einer Bank in Bad Rodach um und informierte uns umgehend", berichtete Gabriele Arnold von der Ummerstädter Geschäftsstelle am Donnerstag. Offensichtlich war die neue Sitzgelegenheit nicht richtig festgeschraubt worden - oder jemand hatte die Schrauben gelockert. Denn Vandalismus stellt leider auch im Rodachtal ein Problem dar, wie Fischer mit Bedauern bestätigte. "Wir haben immer unser Waschzeug dabei", fügte Dressel hinzu. So können die Wegewarte eventuelle Schmierereien umgehend beseitigen.


Keine verschlungenen Pfade mehr

Ein Mal im Jahr begehen die beiden alle Strecken. Vor 25 bis 30 Jahren angelegt, existierten manche Wege nur noch als verschlungene Pfade. Nun sind vier Rundwanderwege unterschiedlicher Länge gut begehbar und noch besser beschildert: Der längste ist der Grenzlandweg (Dressel: "Nicht zu verwechseln mit dem Zweiländerweg!"). "Dieser wirklich schöne Weg verbindet Bayern mit Thüringen", schwärmte der Landwirt, der im Schatten der Grenze aufwuchs.

Selbst Dressel hat sich in einer anderen Mitgliedskommune der Initiative bereits verirrt, wie er lachend gestand. Der Gemünner kennt die neuralgischen Punkte und weiß eine gute Beschilderung zu schätzen. Sollte einmal ein Abschnitt nicht begehbar sein, ist auf der Homepage der IR ein Ausweichweg ausgewiesen. Dort finden Interessierte alle Rad- und Wanderwege mit interaktiven Karten. Als App können sich Interessierte das "Aktive Rodachtal" auch aufs Handy laden, wie Arnold informierte.

Pünktlich zum Dankeschön-Frühstück für die ehrenamtlichen Wanderwarte schlug das vorösterliche Wetter um. Doch Kälte und Regen können passionierten Wanderern nicht die Freude verderben: "Das ist alles nur eine Frage der passenden Kleidung", sagte Dressel schmunzelnd.

Die vier präparierten und beschilderten Wanderwege im Raum Seßlach

Grenzlandweg
Er ist mit einem roten Turm gekennzeichnet und leitet in 26,5 Kilometern von Seßlach zur Veste Heldburg. Entlang der Strecke über Hattersdorf, Oberelldorf, Gemünda, Lindenau und Heldburg finden sich mit den Muggenbacher Tongruben, dem Hohen Stein, der Kapelle an der Heiligenleite und dem Ummerstädter Kreuz viele (Natur-)Denkmäler.

"Christenstein" Die knapp 20 Kilometer lange "Wanderung um den Christenstein" (gelber Turm) beginnt an der Rothenberger Brücke und führt über Setzelsdorf, Wüstenwelsberg, Lichtenstein, Bischwind und Rothenberg zurück.

"Bürgerwald" Für einen ordentlichen Nachmittagsspaziergang taugt der "Rundweg durch den Bürgerwald Seßlach", der durch die Altstadt auf dem Pilgerweg nach Watzendorf und von dort über Krumbach und die Seßlacher Siedlung zurückführt (grauer Turm, 12,5 km).

"Rundweg um Seßlach" Die besonders schattige Route "Rundweg um Seßlach" nutzt Teile des überregionalen Saar-Schlesien- sowie des Amtsbotenwegs: Von Seßlach geht es über Hatters- und Unterelldorf zum idyllischen Herthasee. Kurz vor Altenstein erreichen Wanderer den Amtsbotenweg, der sie über Rothenberg zurück nach Seßlach bringt (roter Turm/blaues Kreuz/Helm, 12,3 km).