Shakespeare-Drama in neuem Gewand: "Othello" vor Premiere in Coburg
Autor: Redaktion
Coburg, Dienstag, 04. Februar 2020
Eines der bekanntesten Stücke Williams Shakespeares feiert am Samstag Premiere am Landestheater Coburg.
Konstanze Lauterbach inszeniert "Othello" im Großen Haus. Beginn der Vorstellung: 19.30 Uhr. Vor dem Hintergrund des Kampfes zwischen Venedig und den Türken um den Machterhalt auf Zypern erzählt William Shakespeare in seiner Tragödie die Geschichte von Aufstieg und Fall des schwarzen Generals Othello, von seiner Liebe zu Desdemona und von tödlicher Eifersucht.
Es ist eine Geschichte über die "Unerträglichkeit des Glücks" (Walter Felsenstein) und über latenten Rassismus und Sexismus. Othello (Nils Liebscher) liebt Desdemona (Solvejg Schomers), die Tochter eines angesehenen venezianischen Senators. Nach ihrer heimlichen, gegen den Willen des Vaters vollzogenen Vermählung bleibt Desdemona und Othello nicht viel Zeit für ihre Liebe, denn der Doge von Venedig schickt Othello nach Zypern, eine drohende türkische Invasion der Mittelmeerinsel zu vereiteln.
Jagos Intrige
Desdemona begleitet ihren Mann, der Feldzug wird zu ihrer Hochzeitsreise. Jago (Kerstin Hänel), Fähnrich in Othellos Diensten, sieht sich um seine verdiente Beförderung gebracht, denn Othello hat nicht ihn, sondern den Edelmann Michael Cassio (Florian Graf) zu seinem Leutnant ernannt. Jago gelingt es, den venezianischen Edelmann Rodrigo (Benjamin Hübner), der vergeblich in Desdemona verliebt ist, für seinen Rachefeldzug gegen Othello zu gewinnen. Nach dem Sieg über die türkische Flotte nutzt Jago die Siegesfeier auf Zypern, um seine Intrige gegen Othello voranzutreiben. Im Siegestaumel lässt sich Leutnant Cassio zum Trinken animieren und tötet einen zypriotischen Zivilisten. Othello muss seinen Leutnant degradieren. In seiner Verzweiflung wendet Cassio sich an Jago, der ein doppeltes Spiel spielt.
Konstanze Lauterbach verbindet Shakespeares Klassiker mit zwei modernen Setzungen und verleiht dem Gang der Handlung dadurch zusätzlich Deutungsmöglichkeiten. Die Figur des Jago wird in ihrer Fassung als Frau erzählt, die selbst einmal eine Affäre mit der Titelrolle hatte - die berufliche Degradierung wird somit noch durch eine persönliche Demütigung der zurückgewiesenen Liebe unterstrichen. Die Regisseurin setzt zusätzlich auf lautmalerische Effekte: So erhält nicht nur die Bevölkerung Zyperns in Form eines Chores eine imposant klingende Stimme, auch der Einsatz von Musik aus Verdis Oper "Othello" schafft einen zusätzlichen Resonanzraum. Inspiriert wurde Konstanze Lauterbach von Walter Felsensteins 1959 an der Komischen Oper Berlin inszenierten "Othello".
Sie bringen in Coburger Shakespeares "Othello" auf die Bühne
Premieren-Tipp "Othello! -
Tragödie von William Shakespeare; Premiere: Samstag, 8. Februar, 19.30 Uhr, Landestheater Coburg Termine 14., 20. Februar, 19.30 Uhr, 23. Februar, 15 Uhr, 26. Februar, 3., 6., 12. März, 19.30 Uhr, 15. März, 18 Uhr, 25. März, 19.30 Uhr, 5. April, 18 Uhr, 16. April, 19.30 Uhr, 3. Mai, 18 Uhr
Produktionsteam