Seßlach hebt Kita-Gebühren an
Autor: Simone Bastian
Seßlach, Mittwoch, 18. Mai 2016
In einer kurzen öffentlichen Sitzung verabschiedete der Stadtrat neue Regelungen für die Kinderbetreuung und Hundehalter.
Die Gebühren in den beiden städtischen Kindertagesstätten "Struwwelpeter" (Seßlach) und "Arche Noah" (Gemünda) werden steigen: Ab 1. September kostet die tägliche acht- bis neunstündige Betreuung von Kindergartenkindern 124 Euro, für Krippenkinder 149 Euro. Die Gebühren variieren je nach gebuchter Betreuungszeit; bei Vorschulkindern wird der jeweilige Zuschuss vom Freistaat abgezogen. Bislang werden für diese Betreuungszeit 117 beziehungsweise 142 Euro (Krippenkinder) verlangt.
Der Stadtrat beschloss die Gebührenerhöhung am Dienstag gegen die Stimmen der dreiköpfigen SPD-Fraktion. Wolfgang Brasch (SPD) argumentierte, die Stadt solle lieber in Bildung investieren "als in Mauern". Auch seien die Gebühren erst 2014 erhöht worden. Manfred Eichler (CSU) hielt dagegen, dass die Stadt schon einmal über mehrere Jahre hinweg versucht habe, die Gebühren niedrig zu halten.
Ein Draufleggeschäft sind die Kindergärten ohnehin: 234 000 Euro sind dafür als Zuschuss in diesem Jahr im städtischen Haushalt vorgesehen.
Alle übrigen Beschlüsse erfolgten ohne weitere Diskussion: Die Hundesteuer steigt in Seßlach ab dem 1. Januar 2017 um zehn auf 35 Euro pro Hund und Jahr; Ermäßigungen gibt es für Jagd- und Zuchthunde. Tiere von Rassen, die als "aggressiv und gefährlich" eingestuft sind, kosten 600 Euro.
Genehmigt wurde der Bauantrag von Matthias und Tanja Grusdat, die in der Reuterstraße in Dietersdorf bauen wollen. Weil es ein eingeschossiger Bau werden soll, weichen sie von den Baulinien und -grenzen ab. In Gemünda wird die Flurnummer 524/2 zum bebaubaren Gebiet erklärt. Die Erschließung muss jedoch privatrechtlich über eine Grunddienstbarkeit gewährleistet werden, und wer dort bauen will, muss damit leben, dass er von landwirtschaftlich genutzter Fläche umgeben ist, heißt es in der entsprechenden Satzung.
Rolf Deschner hat als stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Oberelldorf/Lechenroth aufgehört und will sich nun verstärkt der Jugendarbeit in der Feuerwehr widmen. Wie zum Beweis verteilte der SPD-Stadtrat unter seinen Kollegen gleich Einladungen für den 30. Jugendfeuerwehrtag des Landkreises, der am 28. Mai in Gemünda stattfinden wird. Als neuen stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr Oberelldorf bestätigte der Stadtrat Helmut Neudecker.
Deutsch-deutsches Arbeitsjubiläum
Es war ein Glücksfall, dass du aus Heldburg kommst", stellte Seßlachs Bürgermeister Martin Mittag (CSU) an Gabriele Oehrl gewandt
fest. Die Leiterin des Kindergartens "Struwwelpeter" wurde am Dienstag im Stadtrat für ein deutsch-deutsches Arbeitsjubiläum geehrt: Vor 40 Jahren nahm sie ihren Dienst als Erzieherin in Heldburg auf, als "Mitarbeiterin des Staatsapparats". Am 1. Februar 1991, nach der Wiedervereinigung, fing sie im wenige Kilometer entfernten Kindergarten Gemünda an und wurde schon zum 1. Juli 1991 zur Leiterin des Kindergartens in Seßlach berufen. Somit kann sie auf 40 Jahre im öffentlichen Dienst und auf 25 Jahre Tätigkeit in der Stadt Seßlach zurückblicken.Zu DDR-Zeiten hatte Gabriele Oehrl einige Jahre in Berlin gelebt und gearbeitet, bevor sie wieder zurück in ihre südthüringische Heimat kam. In Seßlach habe sie die Kinderkrippe aufgebaut, erinnerte Bürgermeister Martin Mittag (CSU) an die größte Herausforderung in Oehrls Dienstzeit. Schließlich musste der normale Betrieb trotz Baustelle weitergehen. Gabriele Oehrl sei "nicht nur Erzieherin mit Leib und Seele", betonte Mittag. Die Mutter und Großmutter sei auch in vielen Vereinen aktiv und eine "Faschingsmaus". "Nächsten Fasching gehen wir gemeinsam auf die Piste", versprach Mittag, der sich selbst gern ins Narrengewand wirft.