Seit 50 Jahren sitzt Walter Dorn an der Orgel in Coburg
Autor: Martin Koch
Coburg, Montag, 26. Oktober 2015
Seit 1965 gestaltet der Coburger Kirchenmusiker Walter Dorn die Gottesdienste der alt-katholischen Kirche in Coburg. Am vergangenen Sonntag feierte die Kirchengemeinde das goldene Dienstjubiläum Dorns mit einem Festgottesdienst in der St.-Nikolaus-Kapelle am Rosengarten.
"Christsein ist wie Musik", sagte Pfarrer Hans-Jürgen Pöschl in seiner Predigt. Er verglich dabei das Evangelium mit einer Partitur, die eben Walter Dorn zum Erklingen bringe. "Er trägt mit dazu bei, dass wir jubeln und jauchzen!" Marie-Luise Plack vom Kirchenvorstand St. Nikolaus erinnerte daran, "dass Dorn eine feste und kontinuierliche Größe in der Nikolausgemeinde" sei. "Ich kenne Sie nur mit einem fröhlichen Lächeln", sagte Plack, "und Ihre große Zuverlässigkeit, sogar manchmal bei Krankheit, war uns eine große Hilfe." Marie-Luise Plack überreichte Walter Dorn eine Ehrenurkunde und einen Orden in Form eines Violinschlüssels, selbst gebacken aus Hefeteig.
Aus einer alteingesessenen Familie
Walter Dorn, der in diesem Jahr 88 Jahre alt wurde, stammt aus einer echten Coburger Familie.
Alteingesessenen Coburgern dürfte noch die Lebkuchenmanufaktur der Familie, "der Schmätzles Dorn" im Unteren Bürglaß, ein Begriff sein. Schon in früher Kindheit entdeckte Walter Dorn die Freude am Musizieren. Im Alter von neun Jahren kam ein Klavier ins Elternhaus. Walter Dorn besuchte das heutige Gymnasium Ernstinum. Das Studium an der heutigen Hochschule für Kirchenmusik in Bayreuth in den 1950er-Jahren schloss er mit der B-Prüfung für Kirchenmusiker ab.
Ältere Coburger können sich vielleicht noch an die "Silver stars" erinnern, die unter anderem bei den legendären Faschingsbällen im Coburger Hofbräuhaus auftraten; Walter Dorn gehörte dazu.
Eine feste Größe ist Walter Dorn bis heute als Pianist der SÜC-Werkskapelle.