Schlüssel-Affäre im Coburger Landratsamt: CSU-Mann gibt Kontra
Autor: Oliver Schmidt
LKR Coburg, Samstag, 28. Februar 2015
Rainer Mattern (CSU) soll keinen Zugang mehr ins Büro von Landrat Michael Busch (SPD) bekommen. Diesen konkreten Vorfall sieht Mattern eher gelassen: "Mir reicht auch ein Campingstuhl." Grundsätzlich sorgt er sich aber über die Zusammenarbeit mit dem Landrat.
In einer ersten Stellungnahme zur Herausgabe des Generalschlüssels fürs Coburger Landratsamt hat sich Rainer Mattern dirchaus gelassen gezeigt: "Wenn ich den Landrat mal für eine oder mehrere Wochen vertrete, dann reicht mir auch ein Campingstuhl, den ich mir ins Landratsamt stelle."
Für viel wichtiger halte er ohnehin die Präsenz eines Landrats und dessen Fähigkeit zur Kommunikation. Und genau an diesen Punkten setzt Matterns grundsätzliche Kritik an Busch an. "Das muss man sich mal vorstellen", sagt Mattern im Gespräch mit inFranken.de : "Da verschickt der Landrat am Freitagnachmittag diesen Brief an alle Kreistagsmitglieder und reicht sozusagen die Hand - und fast zeitgleich fordert er von mir die Herausgabe des Schlüssels." Er frage sich deshalb ernsthaft: "Wie will man mit so jemanden dauerhaft kooperieren?"
Ebenso ärgert sich Mattern, dass es für viele Außenstehende derzeit nach einem Duell zwischen dem Landrat und ihm aussehe. "Er versucht, das jetzt auf meine Person zu projizieren. Dabei hat er viele gegen sich. Zum Beispiel fünf von fünf Fraktionsvorsitzenden und zwei von zwei Landrat-Stellvertretern."
Mattern macht das auch an einem konkreten Beispiel fest: Er und der weitere Landrat-Stellvertreter Christian Gunsenheimer (FW) hätten zu Beginn der laufenden Legislaturperiode regelmäßige Dreier-Treffen mit Busch angeregt, um einen guten Austausch und eine offene Kommunikation zu ermöglichen. "Doch bislang gab es nur ein einziges solches Treffen - und das war im letzten Juni", klagt Mattern und stellt fest: "Mit diesem Landrat gibt es keine Kommunikation."