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Schilderwald: Coburger leiden unter Umleitungen


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Montag, 04. August 2014

In der Zufahrt zur Judenberg-Unterführung sind noch bis Ferienende die Bauarbeiter zugange. Die SÜC arbeitet derzeit an den Gas- und Wasserleitungen. Im Oberen Bürglaß ist ab sofort die Zufahrt zum Gemüsemarkt wieder frei.
Welche Umleitung darf's denn sein? An der Kreuzung Bamberger-/Schützenstraße verlangen gleich drei der gelben Schilder Aufmerksamkeit. Fotos: Ulrike Nauer


Die Coburger suchen sich ihre Wege, schließlich haben sie - was Baustellen angeht - in den letzten Monaten so einiges an Erfahrung gewonnen. Wer aber von außerhalb kommt, der wird sich angesichts der vielen Umleitungsschilder verwundert die Augen reiben. Gerade rund um die Kreuzung Bamberger-/Schützenstraße treten die gelben U-Schilder gehäuft auf. Wer in der Goethe-Straße Richtung Süden unterwegs ist, hat zum Beispiel kurz vor der Ampel gleich drei Stück vor der Nase: eines für den gesperrten Oberen Bürglaß (U1), eines für die Zufahrt zur Judenberg-Unterführung (U5) und das dritte (U - "Karchestraße") einfach deswegen, weil die Schützenstraße vom Vogelschießen belegt ist.

Immerhin, die letzte der drei Umleitungen, wird sich in gut einer Woche mit dem Ende des Vogelschießens wieder erledigt haben. Die anderen beiden bleiben den Coburgern noch länger erhalten.

Die Sanierung der Gas- und Wasserleitungen in der Zufahrt zur Judenberg-Unterführung sei extra in die Sommerferien gelegt worden, weil die Schulen am Berg während dieser Zeit verwaist seien, erklärte Berthold Lendner, Prokurist bei den SÜC, auf Tageblatt-Nachfrage. Seine Mitarbeiter werden ihren Part in den ersten drei Ferienwochen erledigen. In den zweiten drei Wochen werde dann der CEB die Straße wieder herrichten.

Seit Montag wird nun auch ein paar Meter weiter, im Sonntagsanger, gebuddelt: Gleich mehrere Kanalschächte (es gibt insgesamt 11 000 davon im Stadtgebiet) seien schadhaft, berichtete Hartmut Liebig, Abteilungsleiter Kanalisation bei den SÜC. Auch hier seien die Arbeiten extra in die Ferien verlegt worden, weil dann auf dem doch recht verkehrsreichen Sonntagsanger vielleicht etwas weniger los sei.

Kaum war die Baustelle eingerichtet, erregte sie auch gleich den Ärger einiger Anwohner. Weil die Baugrube fast über die gesamte Fahrbahnbreite reicht, müssen die Autofahrer über den Gehsteig ausweichen. Dabei führen sie teilweise auch über Privatgrund. Die Arbeiter stellten kurzerhand Pylonen auf und heute oder morgen soll das Loch laut Liebig auch schon wieder geschlossen werden. Allerdings müssen im Sonntagsanger in den kommenden Wochen noch an drei weiteren Stellen Kanalschächte saniert werden. Liebig: "Die liegen aber viel günstiger am Straßenrand."


Bürglaß-Baustelle wandert südwärts

Kurze Verschnaufpause auf der Baustelle im Oberen Bürglaß: Gestern war sozusagen ein "neutraler Tag", wie es Berthold Lendner, Prokurist bei den SÜC, formulierte. Der zweite Bauabschnitt ist seit Freitag abgeschlossen, ab heute geht es mit dem dritten weiter. Damit ist auch ab sofort die Zufahrt zum Gemüsemarkt wieder - wie gewohnt - aus dem Oberen Bürglaß möglich. Wer in den vergangenen Wochen auf dem Gemüsemarkt parken wollte, gelangte nur über Umwege dorthin.

Gestern stellten die Bauarbeiter die Beschilderung um, heute geht es weiter mit dem gesamten Programm. Die SÜC arbeiten nun im unteren Teil des Oberen Bürglaß' (zwischen den Einmündungen Steinweg und Unterer Bürglaß) an der Gas-, Wasser-, Fernwärme- und Stromversorgung, bauen gleichzeitig ihr Glasfasernetz aus und schließen die Straßenbeleuchtung an.

Zwischen Landestheater und Unterem Bürglaß hat der CEB bereits einen neuen Straßenbelag aufgebracht. Die Fahrbahn wurde etwas verschmälert, dafür gibt es jetzt auf der Seite des Bürglaßschlösschens mehrere Parkbuchten.


"Ein paar Tage verloren"

Als Bauende haben die Verantwortlichen den 28. November angepeilt. Und so wie es derzeit aussieht, kann der Termin in etwa eingehalten werden. "Wir haben ein paar Tage verloren", berichtete Gerhard Knoch, Leiter der Abteilung Tiefbau beim CEB, auf Tageblatt-Nachfrage. "Vor dem Bürglaßschlösschen mussten wir die Straße auf 30 Meter Länge komplett ausheben." Geplant war das nicht, aber der Unterbau habe nur aus einer dünnen Schotterschicht bestanden, sagte Knoch. "Das konnten wir nicht so lassen, das wäre nicht zu verantworten gewesen."

In elf, zwölf Wochen, so schätzte Knoch, dürften die SÜC ihre Arbeiten im Untergrund abgeschlossen haben. Danach ist wieder Knoch mit seinen Mitarbeitern an der Reihe. Dann wird auch der untere Abschnitt des Oberen Bürglaß eine frische Fahrbahndecke erhalten. Und dann - etwa Anfang Dezember - heißt es hoffentlich für die Coburger endlich wieder: Freie Fahrt auf der "Ost-Tangente."