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Sarah Connor & Co. füllen die Coburger Hotels


Autor: Simone Bastian

Coburg, Freitag, 12. August 2016

Die Coburger Hotels meldeten am Freitagnachmittag "nahezu ausgebucht".
"Halt mich!": Sarah Connor begann am Freitagabend auf dem Schlossplatz mit deutschen Songs, erst etwas verhalten, steigerte dann aber das Tempo. Foto: Barbara Herbst


Wer sich kurzfristig hätte entschließen wollen, sah am Freitag in die Röhre: Nur noch wenige Hotelzimmer waren auf den einschlägigen Buchungsportalen in Coburg verfügbar, und die waren nicht billig: 110 Euro hätte die günstigste Übernachtung für zwei Personen mit Frühstück in der Stadt gekostet. Ein Grund dafür: Sarah Connor gastierte am Freitagabend auf dem Schlossplatz, und das zog nicht wenige Zuschauer aus der Ferne in die Vestestadt.

"Wir hatten 160 Kilometer Anreise über Landstraße", erzählt zum Beispiel ein Ehepaar aus Weiden. Die Autobahnverbindung wäre ein Umweg gewesen. So aber genossen sie die Überlandfahrt und den Aufenthalt in Coburg, wie sie erzählten. "Und das Hotel Villa Victoria liegt ja ideal."

Dass die Open-Airs Gäste locken, bestätigen die Hoteliers in der Stadt. "Drei Viertel" der insgesamt 70 Zimmer seien wegen der Konzerte am Freitag und Samstag vermietet worden, berichtet Bernd Glauben, Chef der "Goldenen Traube. Allerdings gab es da auch schon größere Nachfrage - vor rund 20 Jahren: "Klassik lief besser", sagt Glauben, lässt aber durchs Telefon ein Augenzwinkern ahnen. Generell würden die Städtehotels vom schlechten Sommer profitieren, meint er: Wenn es regnerisch ist und kalt, zieht es weniger Reisende an die See oder zum Wandern.

Auch andere Hotels in Coburg melden volle Belegung, und die hat durchaus mit den Open-Airs zu tun. "Ja - definitiv", heißt es an der Rezeption des Hotels Stadt Coburg in der Lossaustraße (36 Zimmer). "Natürlich macht es das Hotel voll", bestätigt Marion Sommer, Chefin der "Villa Victoria" mit insgesamt 28 Zimmern in zwei Häusern."Wir merken wirklich die Events in Coburg." Dazu gehören nicht nur das Samba-Festival und die Sommer-Open-Airs, sondern auch zum Beispiel die Museumsnacht am 10. September. Ähnliches ist aus den anderen größeren Hotels zu hören: Viele Gäste würden erzählen, dass sie wegen einem der Konzerte kamen, heißt es aus dem "Haus Gemmer", "das liegt an den Open-Airs", bestätigt die Rezeptionistin im Hotel Blankenburg. Lediglich das "Vienna House Easy" in der Südstadt scheint keine so große Nachfrage wegen der Open-Airs zu verzeichnen. "Ein bisschen mehr" laufe als an normalen Wochenenden, heißt es auf Nachfrage.

Rund 7000 Fans wollen am Abend Sarah Connor sehen - viele junge Mädchen darunter. Jessica Barth (13) aus Bamberg kommt auf Krücken, um ja nichts zu verpassen, begleitet von Mutter Simone. "Wie schön du bist" sei ihr Lieblingslied, erzählt Jessica. Sarah Hutschenreuther aus Lichte kann sich so kurz vorm Konzert nicht entscheiden, was sie am liebsten hören würde. Sie möge alle Lieder, sagt sie, als sie begleitet von ihrem Vater Siegfried und Sandra Liebmann-Welsch am Eingang wartet. Zu diesem Zeitpunkt ist es am Einlass noch ruhig - erst um 18.45 Uhr setzt der Ansturm ein, und dann stauen sich die Fans die Wettiner Anlage entlang bis zur Ehrenburg hinunter. Um 20.30 Uhr sind dann alle drin, und es kann losgehen. Mit "Halt mich" noch etwas verhalten, doch dann rockt der Schlossplatz los, dem Nieselregen zum Trotz.