Druckartikel: Samba-Festival: Söder und die heißen Rhythmen

Samba-Festival: Söder und die heißen Rhythmen


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Freitag, 10. Juli 2015

Markus Söder (CSU) eröffnete am Freitagabend als Schirmherr das 24. Internationale Samba-Festival auf dem Coburger Schlossplatz und ließ sich von den südamerikanischen Rhythmen mitreißen. Politik gab es auch - aber nur am Rande.
Ein tiefer Blick von Samba-Königin Carla Paixão und Bayerns Finanzminister Markus Söder wurde augenblicklich zum Brasilianer. Foto: Matthias Hoch


Es hat sich längst eingebürgert, dass ein Promi aus Politik, Sport oder Showgeschäft das Samba-Festival in Coburg eröffnet. Manche Gäste wie Bahnchef Rüdiger Grube schafften es gar nicht erst auf die Bühne am Schlossplatz, weil sie kurzfristig absagen mussten. Andere, wie Ex-Bayern-Stürmer Giovane Elber, fühlten sich dagegen in Coburg so wohl, dass sie gleich mehrmals beim Samba-Festival auftauchten. Ob auch Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU) in die letztere Kategorie fällt, muss sich erst noch herausstellen. Bei der Eröffnung am Freitagabend amüsierte er sich - umgeben von brasilianischen Samba-Schönheiten - jedenfalls prächtig.

Anfangs noch etwas skeptisch, konnte er sich kurze Zeit später - mit einer Blumenkette geschmückt - dem Samba-Flair nicht mehr entziehen: "Das Festival ist sensationell!", rief er in die tobende Zuschauermenge. "Samba passt ja auch zu Franken! Denn der Franke ist nun mal heißblütig, feurig und euphorisch - er zeigt's halt nur nicht immer..." Doch der südamerikanische Rhythmus packt am Ende jeden, selbst einen Minister: "An diesem Wochenende lassen wir den Brasilianer raus!" Und sein Parteikollege, Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach, der schon lange Festival-Erfahrung hat, verkündete gar: "Wir in Coburg sind Europameister im Samba!"
 


Bildergalerie: Der Freitag beim Samba-Festival

Ehe Söder seiner Aufgabe als Schirmherr nachkam - anders als so mancher Kollege vor ihm, traf er mit nur fünf Minuten Verspätung auf der Bühne ein - überreichte ihm Bad Rodachs Stadtoberhaupt Tobias Ehrlicher (SPD) einen Brief, in dem es um die Zukunft der Therme Natur, ein neues Konzept und den Wunsch nach Unterstützung durch den Freistaat ging.

Generell spielte Politik gestern in Coburg aber eher eine untergeordnete Rolle. Die Sambistas übernahmen das Regiment in der Vestestadt. Neben Lokalmatadorin Nice Ferreira, die auf der Schlossplatzbühne mit ihrer neuen Show "Nice Brasil" begeisterte, gab es auch Neues bei den Sambagruppen: "On The Rocks" zum Beispiel, die mit ihrem Brasil-Rock ganz neue Töne auf der Bühne am Albertsplatz anschlugen.

Zu den Highlights am Samstag (23 Uhr auf der Schlossplatz-Bühne) gehören übrigens Olodum, die sich seit Jahren aktiv gegen Rassismus und für Straßenkinder in Brasilien einsetzen. Für ihr Engagement wurden sie am Freitagabend mit dem Förderpreis "Humano" ausgezeichnet, den das Internationale Samba-Festival Coburg in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen hat.