Romantische Klänge begeistern im Landestheater

1 Min
Gefeierte Solistin, geehrter Dirigent: Die Geigerin Antje Weithaas brillierte als Solistin beim Sinfoniekonzert im Landestheater. Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig, zu Beginn des Abends als "Künstler des Monats" der Metropolregion Nürnberg geehrt, beeindruckte als wunderbar einfühlsam begleitender Dirigent. Fotos: Jochen Berger
Gefeierte Solistin, geehrter Dirigent: Die Geigerin Antje Weithaas brillierte als Solistin beim Sinfoniekonzert im Landestheater. Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig, zu Beginn des Abends als "Künstler des Monats" der Metropolregion Nürnberg geehrt, beeindruckte als wunderbar einfühlsam begleitender Dirigent. Fotos: Jochen Berger
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Geigenvirtuosin AntjeWeithaas und das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig begeisterten beim 3. Sinfoniekonzert das Publikum.

Romantik pur war angesagt beim 3. Sinfoniekonzert des Landestheaters. Auf dem Programm: Werken von Mendelssohn, Schumann und Brahms, welche die klassischen Formen fantasievoll erweiterten, wovon man sich bei einem märchenhaften sinfonischen Vorspiel, einer eigenwilligen, der Phantasie angenäherten Sinfonie und einem das Orchester als gleichwertigen Partner behandelndem Solokonzert überzeugen konnte.

Hier war die sensationell auftretende Geigerin Antje Weithaas der gefeierte Star, während ansonsten der an diesem Abend besonders geehrte Generalmusikdirektor Roland Kluttig und das Philharmonische Orchester mit glänzenden Leistungen imponierten.

Mendelssohns Melusine

Den stimmungsvollen Beginn des Konzerts bildete die Konzert-Ouvertüre "Das Märchen von der schönen Melusine" op.32 von Felix Mendelssohn-Bartholdy, an der der Komponist zwei Jahre gearbeitet und die er 1835 mit
großem Erfolg im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt hatte. Sie ist im Wesentlichen auf zwei gegensätzlichen Themen aufgebaut - dem zarten, von einem Wellenmotiv umspielten der Meerjungfrau Melusine und dem dramatischen, schroffen des Ritters Raimund. Man hörte eine klanglich ausgewogene, dynamisch ausgefeilte Wiedergabe dieses Werks durch das Philharmonische Orchester unter Roland Kluttig.

Anschließend stand die Sinfonie d-Moll op.120 von Robert Schumann in der Erstfassung von 1841 auf dem Programm, die heutzutage meist in der 1853 entstandenen Neufassung erklingt, bei der vor allem die Blechbläser eine "Aufwertung" erfuhren. Ausdrucksvoll phrasiert hörte man das Einleitungsmotiv vor dem beschwingt musizierten Hauptsatz. Pausenlos gehen die elegische Romanza, das wilde Scherzo mit seinem lyrischen Trio und der bewegte, festliche, in Dur endende Finalsatz ineinander über, von Kluttig mit seinem brillant musizierenden Orchester wie aus einem Guss gestaltet. Stürmischer Beifall schon vor der Pause.

Solistin von internationalem Rang

Das erste bedeutende Violinkonzert nach Beethoven und Mendelssohn schuf Johannes Brahms mit seinem Konzert D-Dur op.77. Hier verschmilzt das Soloinstrument mit dem Orchester zu einer symphonischen Einheit, ohne das virtuose Element des ersteren zu verleugnen. Man erlebte als Solistin eine Geigerin von internationalem Rang: Antje Weithaas. Das Publikum war von Anfang bis Ende hingerissen von ihrem technisch blitzsauberem, beseeltem Spiel mit eindringlichen dynamischen Nuancen, ihrem stets mühelos über dem Orchester sich behauptenden großen Ton, der auch von betörender Zartheit sein konnte und ihrem hochvirtuosen Feuerwerk in den Kadenzen und dem Finalsatz.

Der am Schluss einsetzende, nicht enden wollende, begeisterte Beifall galt neben der famosen Solistin auch dem hervorragend disponierten Orchester und seinem sorgsam wie differenziert gestaltenden Dirigenten Roland Kluttig.