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Rödentaler Kinder: "Da war einmal ein Häuschen..."


Autor: Rainer Lutz

Rödental, Dienstag, 27. März 2018

Kinder wenden sich in einem Brief an Rödentals Bürgermeister Marco Steiner, und der ganze Bausenat kommt. Aldi zieht schon wieder um, diesmal in die Stadt.
Die Kinder erklären Bürgermeister Marco Steiner, wie sie sich die Gestaltung des Platzes am Adam-vonPernau-Weg vorstellen. Rainer Lutz


Wenn sich Bürger engagieren, freut es die Kommunalpolitiker. Wenn es sehr junge Bürger sind, um so mehr. Kinder aus der Wohnanlage am Adam-von-Pernau-Weg schrieben Bürgermeister Marco Steiner (FW) einen Brief, in dem sie ihre Probleme schildern. Am Dienstag trafen sie sich vor Ort mit dem gesamten Bausenat.
"Da war einmal ein Häuschen. Jetzt ist es weg", heißt es im Brief der Kinder. "Kannst du da wieder etwas bauen?", lautete das Anliegen. Tatsächlich gibt es auf dem Gelände der Wohnanlage einen Platz, der auf öffentlichem Grund liegt. Dort standen Spielgeräte und eben ein Häuschen für die Kinder. Die Sachen waren abgenutzt und wurden entfernt. Allerdings spielen rund 50 Kinder im Grundschulalter ständig auf dem Platz - immer im Blickfeld der umliegenden Wohnungen, was sehr positiv empfunden wurde. Die Kinder legten dem Bausenat sehr konkrete Vorstellungen - inklusive bunter Zeichnungen - vor, wie der Platz gestaltet werden könnte. Bürgermeister und Senatsmitglieder zeigten sich ihren Überlegungen gegenüber sehr aufgeschlossen. Einig waren sich die Senatsmitglieder aber auch, dass der Vermieter der Anlage in die Pflicht genommen werden sollte, sich an der Anschaffung von Spielgeräten zu beteiligen - auch wenn es nur eine moralische Verpflichtung gibt, weil das Grundstück der Stadt gehört.


Aldi für den Annapark

Ein Bauantrag für einen Discounter und einen Fachmarkt zur Erweiterung des Angebots im Annapark erhielt das Einvernehmen der Stadt. Dort soll ein Aldi-Markt einziehen. Dafür werde Aldi Süd den Discounter am Ortseingang aus Richtung Dörfles-Esbach aufgeben, hieß es. Über eine Nachfolge für das leer werdende Gebäude gebe es bereits Gespräche, die jedoch noch nicht spruchreif sind, war zu erfahren.


Ungenehmigte Schutzwände

Am Rennersberg besichtigte der Senat Schutzwände, die aus Gabionen errichtet worden sind. Der Bebauungsplan lässt dort Mauern bis zu einer Höhe von einem Meter zu. Die angelegten Mauern sind aber etwa zwei Meter hoch. Bauamtsleiter Günter Benning erklärte die Möglichkeiten des Vorgehens: "Die Stadt kann das dulden, sie kann ihre Genehmigung verweigern und sehen, wie das Landratsamt reagiert, oder sie kann die entsprechende Befreiung von den Festlegungen des Bebauungsplanes erteilen."
Die Mitglieder des Senats lehnten eine Genehmigung ab. Nun muss das Landratsamt Coburg als Genehmigungsbehörde entscheiden, wie zu verfahren ist. Diese Entscheidung kann auch darin bestehen, dass das gemeindliche Einvernehmen ersetzt wird. Damit wären die Mauern dann abgesegnet und könnten stehen bleiben.


WBG pflegt ihre Wohnsubstanz

Die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises verfügt zurzeit über 743 Wohnungen in Rödental, wie Geschäftsführer Dr. Rainer Maierbacher dem Senat darlegte. Im steten Zyklus werden die Wohnungen modernisiert oder saniert. Die Kaltmiete liegt zwischen 2,56 und 5,10 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Ein Angebot, das bei stark steigenden Baupreisen ohne Förderung bei Sanierung und Neubau so nicht mehr gehalten werden könnte, so Maierbacher.