Robin Hood im Coburger Hofgarten
Autor: Dr. Carolin Herrmann
Coburg, Mittwoch, 20. Februar 2019
Die geplanten Sommerfestspiele des Landestheaters werden nun am Herzog-Alfred- Brunnen inszeniert.
Das könnte nun doch noch sehr schön werden. Nach der für das Landestheater völlig unerwarteten Zurückweisung der geplanten Sommerfestspiele im Hof der Ehrenburg durch die Bayerische Schlösserverwaltung soll es ab 18. Mai in den Hofgarten gehen. Am Herzog-Alfred-Brunnen sollen sich bis Juli Shakespeare in Love, Robin Hood und die Sommernachtstraum-Entourage tummeln.
Bei der Vorstellung der Planung zeigten die Führung des Landestheaters und als Vertreter der bereitwillig kooperierenden Stadtverwaltung, Bernhard Ledermann, Leiter des Grünflächenamtes, nicht nur Erleichterung darüber, einen geeigneten Veranstaltungsort in Stadtnähe gefunden zu haben. Man ist geradezu begeistert über die dort zwischen den beiden Pavillons herrschende Atmosphäre. "Die ist extrem romantisch", schwärmte Schauspielchef Matthias Straub, der mit seiner Sparte den größten Teil der Anstrengungen zu leisten haben wird.
Ballettchef Mark McClain wird zu den beiden Schauspielstücken den "Sommernachtstraum" nach Shakespeare und zur Musik von Felix Mendelssohn-Bartoldy choreografieren. Ursprünglich für die Sommerfestspiel im Hof der Ehrenburg geplant war "Rebecca" nach Daphne du Mauriers Roman, wofür man aber die Schlosskulisse gebraucht hätte. Jetzt also noch eine Nummer mehr Shakespeare im Albert und Victoria-Jahr, das ja auch im Landestheater "very british" gestaltet wird.
Herzog Alfred (1844 - 1900), dem zu Ehren der gar nicht weit oberhalb des Landestheaters gelegene Brunnen 1903 angelegt wurde, war der zweite Sohn von Prinz Albert und Queen Victoria.
Ein Theater-Ort
Bernhard Ledermann unterstrich die originäre Übereinstimmung von Veranstaltung und Ort. Der ganze Hofgarten sei sozusagen theatral konzipiert, als Auftrittsfeld für die Herrschenden.
Der Platz um den Brunnen bietet mit seinem hohen Bewuchs im Rücken zwischen den beiden Pavillons eine gewisse Abgeschlossenheit. Und theatralisch ausreichend Sherwood-Forest für Robin Hood. Der Brunnen selbst wird die Kulisse sein, vor der ein Bretterboden gelegt wird. Nur für den obligatorischen Shakespeare-Balkon wird es einen kleinen Aufbau geben.
Den Rahmen für die 400 Zuschauern Platz bietende, nicht überdachte Tribüne bilden zwei hohe Bäume gegenüber am Weg zur Veste, die zum weiteren Parkgelände hin nur wenig abgeschirmt werden soll. Die Akustik sei gut, man brauche nur geringe Verstärkung. Wasser, Strom und Stellflächen sind vorhanden, die Pächter stellen die Pavillons für das Catering zur Verfügung.