Druckartikel: Ritter wie in echt auf der Veste Coburg

Ritter wie in echt auf der Veste Coburg


Autor: Dr. Carolin Herrmann

Coburg, Freitag, 16. Dezember 2016

Reit- und Kampfkunst in höchster Vollendung", dazu im theatralen höfischen Rahmen, wollen dieKunstsammlungen im Sommer 2017 zeigen.
Historisch präzise soll es beim Turnier im August 2017 auf der Veste Coburg zugehen. Foto: Stadt Sankt Wendel


Die Kunstsammlungen der Veste Coburg werden nächstes Jahr auch gehörig theatralisch, historisch theatralisch. Vom 9. bis 13. August gastiert ein "weltweit einmaliges Ensemble", wie der Waffenexperte der Kunstsammlungen, Alfred Geibig, ankündigte. Es soll Reit- und Kampfkunst "ästhetisch und in höchster Vollendung" vorführen, "so wie einst die mittelalterlichen Ritter Suero de Quiñones oder Jacques de Lalaing."

Die Gruppe um den Niederländer Arne Koets sei die einzige, die den Tjost - den turniermäßigen Kampf zu Pferd - authentisch mit soliden, also ungeschwächten Lanzen führt. Überschrieben sind die Aufführungen mit "Un Paso honroso - Ein ehrenvoller Gang", wobei es sich nicht nur um die Nachstellung eines Ritterturniers handelt, sondern um eine Art Theaterspiel, beruhend auf historischen Quellen, welches das höfische Zeremoniell insgesamt widerspiegeln will.


Popstars auf Pferden

Als im 15. Jahrhundert, erklärt Alfred Geibig den Hintergrund, die ritterlichen Ideale des Mittelalters wiederbelebt werden sollten, zogen junge Ritter von Burg zu Burg und forderten zum Waffengang heraus. Der sportliche Wettkampf wurde zum Ereignis in der Region, das in größerem gesellschaftlichen Rahmen und nach genauem höfischen System begangen wurde. "Manche der jungen Ritter wurden regelrecht zu Popstars der Zeit, denen man weit nachreiste", erzählt Geibig.

Die niederländischen Neu-Ritter und eine Reihe weiterer bestens ausgestatteter Akteure wollen ein authentisches, "ereignisreiches Gesamtkunstwerk aus der Welt des späten Mittelalters" bieten. Teil der Vorführung wird die international bekannte Gruppe Contrada Monticelli mit ihrer mittelalterlichen Kunst des Fahnenschwenkens sein. C.H.