Regiomed-Aufsichtsrat genehmigt neue Struktur
Autor: Simone Bastian
Coburg, Donnerstag, 12. Februar 2015
Der zwischen Frau Katja Bittner und der Regiomed-Kliniken GmbH geschlossene Vergleich vom 22. Januar wurde durch die Mitglieder des Aufsichtsrates zustimmend zur Kenntnis genommen." Mehr teilte der Klinikverbund am Donnerstag nicht zu dieser Sache mit.
Am Abend zuvor hatten die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat des kommunalen Klinikverbunds getagt.
Der Aufsichtsrat traf sich dabei erstmals in der neuen, erweiterten Besetzung: Neben den acht Vertretern der Gesellschafter sitzen nun sechs Arbeitnehmervertreter aus den Kliniken und Heimen. Um den Vergleich hatte es Diskussionen gegeben, weil er erst zustande gekommen war, nachdem die Kammer für Handelssachen am Landgericht Coburg zu erkennen gegeben hatte, dass sie die Kündigungsgründe für nicht unbedingt stichhaltig hält. Allerdings hätte sich das Verfahren auch sehr lange hinziehen können, so dass beide Seiten ein Interesse hatten, doch noch gütlich zu einem Vergleich zu kommen.
Fragen in Hildburghausen
Trotzdem soll der Hildburghäuser Landrat Thomas Müller (CDU) im dortigen Kreistag erläutern, ob er die Gründe für die Kündigung noch für stimmig hält. Das fordert die Fraktion der Linken im Kreistag. Denn wenn vorher klar war, dass die Kündigungsgründe nicht ausreichen würden, stelle sich die Frage nach der Haftung der Aufsichtsratsmitglieder, die für die fristlose Kündigung stimmten. Denn letztlich wurde durch diese Kündigung ja die Vergleichszahlung fällig und damit ein Schaden für Regiomed. Gegen die fristlose Kündigung stimmten seinerzeit nur die Vertreter des Krankenhausverbandes Coburg.
"Kann es sein, dass Frau Bittner mit ihrer Einschätzung der Henneberg-Kliniken recht hatte?", fragt das Hildburghäuser Linken-Kreistagsmitglied und Landtagsabgeordnete Thilo Kummer. Bittner hatte eine Tochtergesellschaft der Henneberg-Kliniken prüfen lassen und vor einer Insolvenz gewarnt. Darüber hatte sich Landrat Müller erklärtermaßen geärgert, weil in der Prüfung ausstehende Zahlungen nicht berücksichtigt worden seien. Außerdem hatte Bittner kritisiert, dass diese Gesellschaft Miete für ein leerstehendes medizinisches Versorgungszentrum in Römhild zahle. Dass ein solches MVZ vorgehalten werde, sei politischer Wille, betonte Kummer. Allerdings stelle sich die Frage, ob dafür die GmbH aufkommen müsse oder ob die Kommunalpolitik dafür eine andere Lösung suchen müsse.
Gesellschafter von Regiomed sind der Krankenhausverband Coburg, bestehend aus Stadt und Landkreis, die Landkreise Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen sowie die Stadt Schleusingen. Deren Vertreter genehmigten am Donnerstag eine neue Organisationsstruktur. Die bisherigen Geschäftsführer Michael Jung (Klinikum Lichtenfels) und Roy Hönemann (Henneberg-Kliniken) werden nun Bereichsgeschäftsführer. Jung wird die Bereiche Personal, Qualitätsmanagement, Marketing und Einkauf verantworten, Hönemann übernimmt Finanzen, Controlling und EDV. Andreas Flemming, bisher Geschäftsführer der Medinos-Kliniken (Sonneberg) wird die Servicegesellschaften sowie die Bereiche Bau, Rettungsdienst und Migranten führen.
Bovelet für Kliniken zuständig
Die Kliniken selbst werden direkt durch den Hauptgeschäftsführer Joachim Bovelet verantwortet, der sich diese Aufgabe mit noch zu ernennenden Verwaltungsdirektoren teilen wird. Die entsprechenden Besetzungsverfahren sollen laut Pressemitteilung bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung/Gesellschafterversammlung abgeschlossen sein. "Auch eventuell notwendige Satzungsänderungen werden durch den Hauptgeschäftsführer vorbereitet und ebenfalls in der nächsten Sitzung vorgestellt und entschieden", heißt es in der Mitteilung.
Die Strukturänderung habe zum Ziel, den Aufbau von Regiomed zu verschlanken, heißt es in der Mitteilung. Erst im Dezember hatte Regiomed über Strukturveränderungen informiert. Damals hieß es, Jung solle für die bayerischen, Hönemann für die thüringischen Kliniken zuständig sein.