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Realschule Coburg II: Sanierung in Rekordzeit


Autor: Berthold Köhler

LKR Coburg, Montag, 26. Oktober 2015

Der Landkreis Coburg lässt bei der Generalsanierung der Realschule CO II die Bauabschnitte IV und V zusammenlegen und will damit die Generalsanierung spätestens im Frühjahr 2018 abschließen. Rund 27 Millionen Euro wird das Großprojekt voraussichtlich kosten.
Unterrichtsräume für Biologie, Physik und Chemie, ein gemeinsamer praktischer Übungssaal, Vorbereitungszimmer, zwei Musikräume, vier EDV-Räume und mehrere Klassenzimmer - all dies wird nach der Sanierung im Gebäude C der Realschule Coburg II untergebracht sein. Schon im kommenden Jahr soll der Trakt seiner Bestimmung übergeben werden. Foto: BertholdKöhler


Der Landkreis Coburg drückt bei der Generalsanierung der Realschule CO II gewaltig aufs Tempo. Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport hat bei seiner Sitzung am Montag im Landratsamt den Weg dafür frei gemacht, dass die Arbeiten bis zu ein Jahr früher als geplant fertig werden können. Mehrkosten soll es deshalb nicht geben - zumindest dann, wenn auf der Baustelle alles glatt läuft.

Irgendwo zwischen 26,6 und 27,4 Millionen Euro wird der Landkreis nach Schätzung von Güliz Celik aus dem Bauamt am Ende bezahlt haben, wenn die Generalsanierung der Schule spätestens im Frühjahr 2018 angeschlossen ist. Das ist zwar mehr, als bei den ersten Beschlüssen für drei Jahren angenommen wurde (damals waren es 26,4 Millionen Euro), entspricht aber der Aufwärtsentwicklung, die die Baupreise seit 2012 genommen haben.


Früher aus Weidach raus

Mit den großen Fortschritten einher geht auch eine gravierende organisatorische Umstellungen. "Es wäre möglich, die fünften Klassen, die bisher in der alten Grundschule in Weidach untergebracht sind, schon ab dem kommenden Schuljahr wieder an der Realschule zu unterrichten", informierte Celik. Probleme mit dem länger laufenden Mietvertrag, den der Landkreis mit der Gemeinde Weitramsdorf für die Weidacher Reißenweber-Schule abgeschlossen hat, gibt es nach Angaben von Landrat Michael Busch (SPD) nicht. Er nannte auch gleich den Grund: "Wir haben eine Lösung für die Nachmiet-Nutzung."

Große Euphorie, dass der zeitliche Sprung auch große positive Auswirkungen haben wird, hegte der Landrat nicht: "Es wird sich nicht viel geben." Zwar wird der Landkreis Einsparungen haben, weil er den jährlichen Preissteigerungen in der Baubranche aus dem Weg geht und in Weidach keine Miete mehr bezahlt - dem steht aber die Tatsache gegenüber, dass die Unterrichtscontainer auf dem CO-II-Gelände ein Jahr länger stehen bleiben werden. Bis zu 16 Klassen können dort - "unter hervorragenden Bedingungen", wie Schulleiter Klaus Reisenweber versicherte - unterrichtet werden. Die Miete für ein Jahr Containerdorf beläuft sich auf knapp 240.000 Euro.

Auf Nachfrage von Elke Protzmann (CSU) und Peter Jacobi (FDP) ging Güliz Celik noch einmal ausführlich auf die Kostenentwicklung der Generalsanierung ein. Dramatische finanzielle Preissteigerungen wurden dabei nicht erkenntlich. Was das größte Projekt für den Landkreis in den vergangenen Jahrzehnten am Ende kosten wird, könne man aber erst nach der gemeinsamen Ausschreibung für die abschließenden Bauabschnitte V und VI sagen, betonte Celik. Sie gehe aber nicht davon aus, dass am Ende mehr als 27,4 Millionen Euro dastehen werden, ließ Celik durchblicken.


Belastete Spanplatten entfernt

Eine schlechte Nachricht aus der CO II gab es aber auch. Sachgebietsleiterin Brigitte Keyser berichtete, dass bei den derzeit laufenden Bauarbeiten im Gebäude C (dritter Bauabschnitt) Untersuchungen bedenkliche Werte bei den Schadstoffen PCB und Formaldehyd ergeben haben. Die Folge: Der Landrat ordnete in einer dringlichen Entscheidung an, dass die belasteten Pressspan-Platten ausgebaut und beseitigt wurden. Die Mehrkosten dadurch belaufen sich auf knapp 200 000 Euro, eine Verzögerung beim Baufortschritt gab es dadurch aber nicht. Wie Schulleiter Klaus Reisenweber dem Tageblatt auf Anfrage erklärte, soll das Gebäude C "rund um Ostern und Pfingsten" bezugsfertig sein.