Das sagen Fans und Experten zum Heyder-Rückzug beim HSC Coburg
Autor: Redaktion
Coburg, Montag, 21. März 2016
Die Ankündigung von Wolfgang Heyder, sein Engagement beim HSC Coburg einzustellen, sorgt für reichlich Gesprächsstoff.
Das Sportthema Nummer Eins in Coburg hat spätestens seit Sonntagabend einen Namen: Wolfgang Heyder. Seit bekannt ist, dass der Manager des HSC Coburg am Saisonende sein Engagement in der Vestestadt einstellt, wird heiß diskutiert. Vor allem auf den verschiedensten Internet-Plattformen ist der Bruch zwischen dem Top-Manager aus Pödelsdorf und dem potenziellen Handball-Erstligisten der "Renner".
Userin "Christine M". findet auf Facebook zum Beispiel schade, dass "diese traurige Bekanntgabe leider den fantastischen Derbysieg überschattete". Nicht für sie ist die Trennung ein "Riesen-Verlust" - eine dauerhafte Etablierung in der 1. HBL wird ihrer Meinung nach jetzt wohl sehr schwer.
"Karsten Z." sieht das ganz anders und ist sich sicher, dass "der HSC 2000 seine Professionalität auch außerhalb einer Amerikanisierung verbessern kann. Wörtlich schreibt er: "Weg von der Show, dem ehrlichen Sport treu bleiben".
Wir haben uns ebenfalls bei Fans, Funktionären und Experten umgehört und diese um ihre Meinung gebeten:
Wolfgang Hörnlein (Vorsitzender des BBC Coburg): "Die Nachricht vom Abschied von Wolfgang Heyder hat mich eben so überrascht, wie sein Wechsel vom Basketball zum Handball. Ich hatte den Eindruck, dass er sich mit voller Energie in das Thema Handball gestürzt und viele Impulse gesetzt hat, möglicherweise jedoch versäumt hat alle mitzunehmen. Wenn er die Akquisition von zusätzlichen 700.000 Euro an Sponsorengeldern zu verantworten hat, muss dies zweifellos als großer Erfolg gewertet werden. Auf der anderen Seite muss jedoch bei aller Professionalität auch die Chemistry zwischen allen Beteiligten stimmen, was offenbar nicht der Fall gewesen ist. Von daher dürfte - von außen betrachtet - die Entscheidung, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen, die beste Lösung für alle Beteiligten gewesen sein".
Tobias Roos (Fan aus Unterlauter): "Wolfgang Heyder war ein Glücksgriff für die Entwicklung des HSC. Ihm ist es gelungen, den Klub von einer - überspitzt gesagt - Amateurmannschaft hin zu einem solide geführten Verein zu machen. Allerdings schätze ich die Vereinsführung professionell genug ein, um den personellen Verlust zu verkraften und den HSC weiter erfolgreich zu führen - auch in Liga 1."
Oliver Schmidt (Redaktionsleiter Coburger Tageblatt): "Ich bedaure den Rückzug von Wolfgang Heyder. Selbst wenn ihm als Basketballer das ganz große Handball-Fachwissen manchmal gefehlt haben mag: Vor allem im organisatorischen Bereich - und hier ganz speziell bei der Gewinnung neuer und der Pflege vorhandener Sponsoren - war er mit seinem Verhandlungsgeschick und mit seinem in der Sportszene wohl klingenden Namen ein echter Glücksfall für den HSC. Aber vielleicht hat Wolfgang Heyder den Tempowechsel unterschätzt: Er kam von den Brose Baskets, die schon sehr lange einen Stammplatz in Deutschlands Basketball-Spitze inne haben - das ist (noch) nicht vergleichbar mit einem gerade mal vor 16 Jahren gegründeten Verein, dessen Basis nach wie vor das Ehrenamt ist. Apropos Brose: Träumen ist ja erlaubt - und jetzt, da mit Heyder einer der Intimfeinde von Michael Stoschek bald weg ist, könnte Coburgs zweitgrößter Arbeitgeber doch darüber nachdenken, auch in Coburg den Handball zu unterstützen - und nicht nur in Erlangen."
Weitere Reaktionen auf Facebook
Christopher K.: War doch abzusehen. Schade, aber passt zur Vita des HSC.
Siggi K.: Find ich jetzt mal net sooooo schlecht.
Ralph M.: Ich hatte eh immer das Gefühl, dass ihm Coburg nicht freaky genug sind.
Bjoern O.: Ein guter Manager, in fachbezogenen Fragen sollte er die Klappe halten.
Michael M.: Viel mehr Profisionalität wird es nicht geben.
Holger W.: Er wusste was er wollte. Aber scheinbar hat das einigen nicht gepasst.
Susann N.: Ein großer Rückschritt. Ich hoffe es gibt professionellen Ersatz, denn ohne Ersatz 1. Liga - no way!
Lena B.: Vielleicht kommt einer vom TT oder Volleyball.
Markus O.: Ich hab gehört, dass Dirk Wahl oder Christian Rose Interesse hätten.
Jürgen F.: Vor Heyder müssten ein paar Vorstandsmitglieder die Fliege machen.
Tina F.: Er mag ein guter Manager sein, aber: "Schuster, bleib bei deinen Leisten."
Elke H.: Häme finde ich dumm, völlig unangebracht. ct