Projekt Parzival in der Coburger Reithalle
Autor: Redaktion
Coburg, Donnerstag, 11. Mai 2017
"Projekt Parzifal" lautet das Motto bei der Premiere am Sonntag (20 Uhr) in der Coburger Reithalle. Die Produktion basiert auf einem Text von Tankred Dorst.
Gut einen Monat, nach dem Richard Wagners Bühnenweihfestspiel "Parsifal" seine Premiere auf der Bühne des Großen Hauses gefeiert hat, hat das "Parzival"-Fieber auch die Theaterclubs des Jungen Landestheaters erreicht: Der ungestüme Möchtegernritter Parzival hinterlässt auf seinem Weg einiges an verbrannter Erde, bis er nach langer Gralssuche zur Reue und Umkehr fähig wird. "Projekt Parzival" lautet das Premieren-Motto am Sonntag in der Reithalle (Beginn: 20 Uhr) nach einem Text von Tankred Drost.
Ein Held im Spannungsfeld von jugendlichem Überschwang und erfahrungsgesättigter Lebensweisheit - welcher Stoff könnte besser für ein gemeinsames Projekt von Jugendclub und Club 56 geeignet sein? Ausgehend vom mittelalterlichen Parzival-Mythos erforschen die Clubmitglieder - passend zum Lutherjahr - die Themen "Freiheit und Glaube" aus der Sicht zweier Generationen: der jungen, die noch voller Ideale steckt und nach Freiheit strebt, und der älteren, die weise reflektierend auf ihr Leben zurückschaut und sich vergangener Glücksmomente erinnert. Gibt es ein angeborenes Gerechtigkeitsempfinden? Braucht es eine übergeordnete moralische Instanz? Und was ist der richtige Weg im Leben?
Das Raumkonzept eröffnet dem Publikum neue Blickwinkel auf das Bühnengeschehen. Die sonst übliche Trennung Zuschauerraum - Bühne ist aufgehoben. Arenaartig um die Spielfläche angeordnete Zuschauertribünen umschließen eine Tafelrunde, die eine Innen- und eine Außensicht auf den Kreis des Lebens entstehen lässt: in der Mitte Menschen, die am Beginn ihres Weges stehen, außen Menschen, die auf einen Teil ihrer Jahre zurückblicken -am runden Tisch treffen alle aufeinander. - Weitere Aufführungen: 16., 17. Mai, 23., 24., 25. Juni, 20 Uhr (Kartenvorverkauf: Theaterkasse, Tageblatt-Geschäftsstelle). ct