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Pro Coburg will Theater stärker kontrollieren


Autor: Simone Bastian

Coburg, Donnerstag, 16. März 2017

Die Stadt Coburg soll finanziell entlastet werden, der Stadtrat mehr Kontrolle haben. Diese Ziele verfolgt ein Antrag der Wählergemeinschaft Pro Coburg.
"Der Geizige" spielte das Landestheater 2010 als furiose Revue. Foto: CT-Archiv


Der Verwaltungsausschuss Landestheater beschließt, die Stadt Coburg zahlt. So drastisch stellt die dreiköpfige Fraktion der Wählergemeinschaft Pro Coburg (WPC) die Situation allerdings nicht dar, sondern formuliert es so: "Wenn sich Änderungen im laufenden Haushalt des Theaters ergeben, wird dies im Nachtragshaushalt (Anmerkung: der Stadt) dargestellt, ohne Einfluss auf die Ursachen nehmen zu können."

Deshalb will die WPC jetzt größere Informations- und Mitspracherechte des Stadtrats erreichen, weil es "keinen geregelten Vorgang" gebe, über den der Stadtrat "Einfluss nehmen kann oder Informationen erhält", heißt es in einem Antrag zur Stadtratssitzung am nächsten Donnerstag.

Deshalb fordert die WPC-Fraktion, dass die kaufmännische Leitung des Theaters dem Stadtrat Quartalsberichte vorlegen soll. Außerdem solle der Stadtrat zumindest in die öffentlichen Teile der Protokolle des Verwaltungsausschusses Einblick erhalten. Fünfjahrespläne ("Masterpläne") des Theaters sollen "die Stadt vor weiteren ungeplanten Kostensteigerungen" schützen. Auch sollten Gespräche mit dem Freistaat Bayern dahingehend geführt werden, dass die Stadt dauerhaft entlastet wird.

Gemäß dem Landestheater-Staatsvertrag aus dem Jahr 1924 verpflichtet sich der Freistaat Bayern, den Spielbetrieb mit 20 000 Goldmark jährlich zu unterstützen. Sollte das nicht reichen, übernimmt Bayern 40 Prozent des verbleibenden Defizits. Die Goldmark entsprechen heute etwas über 10 000 Euro. In den vergangenen Jahren übernahm der Freistaat immer etwa die Hälfte des Theateretats.