Preise für leuchtende Designstars in Coburg verliehen
Autor: Gabi Arnold
Coburg, Donnerstag, 02. Juni 2016
Wie man mit kreativen Ideen sein Unternehmen am Markt hält, zeigen die Gewinner des Design- und Erfinderpreises in Coburg.
Es sind ungewöhnliche Ideen und Erfindungen, mal schlicht, mal aufwendig, aber immer ganz speziell, die Jahr für Jahr mit dem Design- und Erfinderpreis des oberfränkischen Handwerks belohnt werden. Unter dem Namen "Seitensprünge" sind am Mittwochabend zehn Preisträger aus dem oberfränkischen Raum ausgezeichnet worden. Seit einigen Jahren findet die Veranstaltung nicht mehr in München, sondern im Rahmen der Designtage in der ehemaligen Pakethalle auf dem Gelände des stillgelegten Güterbahnhofs in Coburg statt.
Von der Brennholz-Reinigungstrommel über ein Tastingboard für Biersorten bis hin zu individuell und aufwendigen Möbelanfertigungen mit Intarsien nach dem Vorbild historischer Möbel reichten heuer die eingereichten Ideen.
Aus dem Coburger Landkreis erhielten Jutta und Fabian Denk den Design- und Erfinderpreis für ihre innovative Geschäftsidee.
Stübbe blickte in die Erfolgsgeschichte des Unternehmens: Als Anfang der 90er Jahre die Globalisierung auch die keramische Branche traf und die Nachfrage nach traditionellem Geschirr drastisch sank, waren neue Ideen gefragt. "Wir können heute rückblickend feststellen, dass sich die jungen Unternehmer Denk richtig entschieden haben." Das Unternehmen setzte auf Nischenmärkte, produzierte Dinge, die andere nicht machen, und zwar in hoher Qualität: Feuerschalen, Backplatten, Vogeltränken, Nisthöhlen, Hummelburgen und Produkte zum Kochen, Braten und Grillen draußen im Freien.
Ehrliche Produkte
Auch im Vertrieb habe das Unternehmen innovativ gehandelt, ein Drittel gehe zwar in den Einzelhandel, aber die Mehrzahl der Produkte erreiche den Endverbraucher, vorwiegend über das Internet. Denks Produktphilosophie lässt sich auf drei Begriffe konzentrieren: Qualität, Nutzen und Schönheit. "Der Kunde kauft bei uns keine Mogelpackung, sondern ein ehrliches Produkt", sagt Fabian Denk.
Seit dem Jahr 2003
Wie Mathias Graßmann, HWK-Vizepräsident, erklärte, wird der Design-und Erfinderpreis seit dem Jahr 2003 vergeben. Die Preisträger, so Graßmann, würden bewusst machen, dass die meisten Handwerksberufe High-End-Berufe sind.
"High-End heißt, dass diesen Berufen vom Können her praktisch keine Grenzen nach oben gesetzt sind und dass man in diesen Berufen nie auslernen kann." Die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst, zwischen Handwerk und Design, auch zwischen Handwerk und Musik seien fließend. Für Thomas Koller, den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer ist die Designoffensive "Seitensprünge - erfolgreiche Gestaltung im Handwerk" mittlerweile eine Tradition und ein Markenzeichen für das Beste vom Besten.
Seit dem Jahr 2003 sind Kollers Worten nach 155 Handwerksunternehmen mit dem Design-und Erfinderpreis aus 47 Handwerksberufen ausgezeichnet worden.