Druckartikel: Prächtige Musik des Gymnasiums Ernestinum Coburg in stimmungsvoller Atmosphäre

Prächtige Musik des Gymnasiums Ernestinum Coburg in stimmungsvoller Atmosphäre


Autor: Martin Rebhan

Coburg, Donnerstag, 21. Dezember 2017

Auch wenn das Ernestinum kein klassisches musisches Gymnasium ist, gaben die Akteure eine erstklassige musikalische Visitenkarte ab.
"Kol Slaven" und "Oblivion" interpretierten zur Begeisterung des Publikums Merle Lemmermann (Harfe) und Vivien Hausner (Akkordeon). Foto: Martin Rebhan


Ein großer Wurf ist dem Gymnasium Ernestinum mit der diesjährigen "Weihnachtsfeier" gelungen. Die Protagonisten setzten in perfekter Manier ein Programm um, das sich nicht nur auf musikalische Beiträge konzentrierte, sondern auch mit Textelementen und Spielszenen überzeugte. Ort des
Geschehens war die Morizkirche, die der Feier eine zusätzliche stimmungsvolle Atmosphäre verlieh. Der Bogen spannte sich hierbei vom klassischen Weihnachtslied über Stücke aus den Federn von Joseph Haydn (Deutscher Tanz) und Johann Sebastian Bach (Menuett) bis hin zu modernen Melodien wie "Driving Home for Christmas". Vor allem dem über 70-köpfigen Schulchor unter Leitung von Wolfgang Lischke gelang es, das Kirchenschiff voluminös mit seinen Darbietungen zu füllen.

Dass man die Geschichte von Moses und den "Auszug aus Ägypten" auch als Rap darstellen kann, zeigte die Klasse 5a, als sie "Mr. Pharao" in Szene setzte. Aber nicht nur die Sänger überzeugten in der Morizkirche, es waren auch die instrumentalen Darbietungen, die den Abend bereicherten. Nicht alltägliche Klänge durchfluteten das Kirchenschiff, als Merle Lemmermann mit ihrer Harfe die Stücke "Kol Slaven" (Dmitry Bortnianky) und "Passing By" (Grandjan) mit viel Gefühl interpretierte. Mit der Frage "Wie spiele ich Frieden" setzten sich Schüler der sechsten Klassen in ihrem Anspiel auseinander. Religionslehrerin Ingrid Verst erläuterte, dass im Rahmen des Religionsunterrichts Schüler festhalten konnten, was sie unter Frieden verstehen.


Wie gelingt Frieden?

Vivien Hausner und Valentin Steinbauer ließen das Auditorium an den Gedanken der Schüler teilhaben. So kam unter anderem zum Ausdruck, dass Frieden dann herrscht, wenn sich alle Menschen respektieren und jeder den anderen so nimmt, wie dieser ist. Am Ende der Betrachtungen kam man zu dem Schluss, dass Frieden Kreativität und Ausdauer benötigt. Die Akteure des Anspiels stellten treffend fest: "Frieden zu spielen ist schwieriger, als Krieg zu spielen".

Den spirituellen Teil der sehr ansprechenden Weihnachtsfeier übernahm Jonas Wunderer, der feststellte, dass Gott Partei ergreife und sich auf die Seite der Unterdrückten stelle. Auch meinte er: "Frieden leben ist leichter gesagt als getan."

Schulleiter Bernd Jakob betonte, dass der Abend ganz bewusst unter das Leitthema "Frieden" gestellt worden sei. "Leider müssen wir immer wieder erleben, wie unfriedlich diese Welt ist", meinte Jakob und zielte dabei auch auf die aktuellen Vorkommnisse in Coburg ab. Bevor der Chor ein dankbares
Publikum mit dem Spiritual "Oh Happy Day" und dem Gospel "Joshua fit Battle of Jericho" in den Abend entließ, luden Daniel Kesarev und Sebastian Dese das Auditorium mit ihren Trompeten zum Mitsingen ein. Vielstimmig war in der Morizkirche "O du fröhliche" hören.