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Plan B für das Laden-Erdgeschoss in Coburg


Autor: Simone Bastian

Coburg, Mittwoch, 12. März 2014

Ein "Nahversorger" am Coburger Albertsplatz: So lautet das Ziel der städtischen Wohnbau nach wie vor. Doch die Pläne für die Häuser Albertsplatz 2, 3 und 4 sollen nun überarbeitet werden - um bei der künftigen Nutzung flexibler zu sein.
Noch ist die Häuserzeile am südlichen Rand des Albertsplatzes Baustelle. Vorgesehen ist hier für die Zukunft unter anderem ein kleiner Lebensmittelmarkt. Doch die Wohnbau prüft derzeit auch andere Konzepte und will die Ladenflächen so gestalten, dass sie auch anders nutzbar sind. Foto: Helke Renner


Von "Markthalle" möchte Christian Meyer nicht reden. "Markttreff" sei das passendere Wort. Wobei Meyer, Geschäftsführer der städtischen Wohnbau, auch davon noch nicht so recht reden möchte.

Was er aber bestätigt, ist, dass ein solcher "Markttreff" inzwischen als eine mögliche Nutzung für das Erdgeschoss der drei Gebäude Albertsplatz 2, 3 und 4 diskutiert wird. In Nummer 2 befand sich früher die Filiale der Metzgerei Weschenfelder, daneben, in Nummer 3, war eine Bäckerei. Nummer 4, das Eckhaus zur Kuhgasse, wurde inzwischen abgerissen und soll als Wohn- und Geschäftshaus neu errichtet werden. Im Erdgeschoss von Albertsplatz 2 und Zinkenwehr 1 sind 800 Quadratmeter Ladenfläche vorgesehen. Hier sollte - so sieht es das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) vor - ein Lebensmittelladen einziehen. Doch die Suche nach einem solchen Nahversorger ist offenbar nicht einfach.

"Wir stehen in Gesprächen", betont Meyer. "Aber wir müssen damit rechnen, keinen solchen Nahversorger zu bekommen."

Deshalb hat der Aufsichtsrat der Wohnbau nun offenbar Plan B abgesegnet. Der sieht vor, die große Ladenfläche im Erdgeschoss so zu gestalten, dass sie notfalls auch anders genutzt werden kann. "Wir fahren vielgleisig", nennt das Meyer. Und das Konzept des "Markttreffs", der Läden mit unterschiedlichen Angeboten unter einem Dach bündelt, sei da nur eins von mehreren.

Eine Neuauflage der "Markthalle", wie sie vor etlichen Jahren im Steinweg existierte, werde es aber nicht geben, betont Meyer. Wenn, müsse ein Betreiber gefunden werden, der gewährleistet, dass die einzelnen Geschäfte oder Theken einheitlich lange öffnen. Interessenten für dieses "Markttreff"-Konzept scheint es zu geben. Meyer spricht zumindest von "Kontakten" und Gesprächen mit allen möglichen Interessenten, die sich einklinken könnten, auch aus den Bereichen Gastronomie und Einzelhandel.

Was am Ende in dem Block am Albertsplatz verwirklicht wird, werde sich voraussichtlich im Oktober entscheiden, sagt Meyer. Auf alle Fälle solle das Erdgeschoss so gebaut werden, dass eine Umnutzung leicht möglich ist - selbst, wenn ein Supermarkt kommen sollte. Denn der gehe womöglich nach wenigen Jahren wieder raus. Wegen der variablen Nutzung wird nun ein zweiter Eingang an der Ecke Albertsplatz/Kuhgasse zu dem künftigen Ladenbereich geplant. Bisher sollte der gesamte Einkaufsbereich über einen Eingang gegenüber der Bushaltestelle erschlossen werden.

"Wir suchen nach einem Konzept, das nachhaltig ist und Coburg voranbringt", betont Meyer, und weiß sich da einig mit Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD), dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Wohnbau. Der hält die Idee eines Markttreffs am Albertsplatz für "sehr attraktiv", wie er sagt, "auch hinsichtlich des Aspekts Stadtentwicklung."

Ohne Fördermittel wäre die Sanierung der Ketschenvorstadt für Stadt und Wohnbau nicht zu leisten. Das Bundeskabinett hat gestern die Aufstockung der Städtebaufördermittel auf 700 Millionen Euro beschlossen. Kastner begrüßt das, "da es kaum eine Förderung gibt, die wirtschaftlich so sinnvoll ist. Bleibt zu hoffen, dass auch Coburg im Rahmen der Länderverteilung auch davon profitiert."