Pause in der Realschule Neustadt ist jetzt neben dem Fluss
Autor: Berthold Köhler
Neustadt bei Coburg, Samstag, 28. Januar 2017
Der vordere Pausenhof an der Realschule wird aufgelöst. Dafür ensteht eine neue Fläche direkt neben der Röden.
Die Schüler der Realschule dürfen sich freuen: Sie werden noch in diesem Jahr einen neu gestalteten Schulhof bekommen. Zu verdanken haben sie dies dem Kreisausschuss für Bildung, Kultur und Sport, der bei seiner jüngsten Sitzung die finanziellen Mittel für die Umgestaltung der Außenflächen genehmigt hat - es sind immerhin 87 250 Euro.
An der grundsätzlichen Notwendigkeit, dass der Realschul-Pausenhof saniert werden muss, gab es bei der Sitzung im Landratsamt schnell keine Zweifel. Sachgebietsleiterin Brigitte Keyser aus dem Landratsamt zeigte dem Ausschuss Bilder vom schlechten Zustand des Außengeländes und nannte als Negativbeispiel die Holzpalisaden entlang der Sitzmöglichkeiten im Freien: "Die sind total verfault."
Auch Schulleiter Ronald Bänisch redete eindringlich auf die Ausschuss-Mitglieder ein. Vielleicht ein bisschen zu eindringlich, denn sein "Rundumschlag" mit Verweis auf Sicherheitsbedenken und die im Vergleich zu anderen Schulen dürftige Ausstattung seiner Schule stieß nicht überall auf Verständnis. "Mich ärgert, dass hier so Druck gemacht wird", schimpfte Rainer Mattern (CSU/Landvolk). Der Fraktionsvorsitzende verwies zudem darauf, dass die Neugestaltung des Außengeländes eine Sache sei, die oben auf den ohnehin schon angespannten Haushalt draufkomme.
Endlich weg von der Straße
Es hätte auch eine günstigere Variante gegeben. Brigitte Keyser rechnete vor, dass eine Sanierung und Neugestaltung des jetzigen Pausenhofes Richtung Feldstraße für rund 60 000 Euro zu haben sein dürfte. Da würde sich aber am jetzigen Zustand, dass Schüler ihre Pause vor und hinter der Schule verbringen müssen, nichts ändern.Deshalb stimmte der Ausschuss ohne Gegenstimme für die von Schülern, Lehrern und Eltern bevorzugte Lösung: Der vordere Pausenhof wird für eine Nutzung als Zufahrt verkehrssicher gemacht (Kosten: rund 37 250 Euro), hinter der Schule Richtung Röden entsteht ein neues Pausengelände (50 000 Euro) - macht zusammen 87 250 Euro. Einer der Fürsprecher dieser Lösung war Jürgen Petrautzki (CSU/Landvolk), lange Zeit selbst Lehrer an der Realschule. Mit der Verlegung der Pausenfläche an die Röden starte der Landkreis "eine ganze Reihe von Entscheidungen, die richtig sind".
Dazu gehöre es auch, dass die Schüler während der Pause weg vom öffentlichen Gelände an der Feldstraße sind. Martin Stingl (SPD, Neustadt) sah zwar auch die ungeplante Ausgabe für den Kreishaushalt, mahnte aber zur Gelassenheit: Die Dimension des Projektes sei überschaubar, der Kostenansatz nicht überzogen. Dennoch könne man in der Bauverwaltung des Landkreises ja noch einmal den "spitzen Stift" (Stingl) hernehmen und vielleicht noch den einen oder anderen Euro einsparen.
Bernd Wickleins (ULB) Vorschlag, die Verkehrssicherung des vorderen Pausenhofes auf 2018 zu schieben, fand keine Zustimmung - nicht einmal die des Landrates, der sich angesichts der schwierigen Haushaltslage sichtlich schwer mit einer weiteren Baustelle an der Realschule tat. Aber, da schnaufte Busch vorher tief durch: "Wenn schon, denn schon." Er sei nur gespannt, ob bei den im Februar anstehenden Haushaltsberatungen dann wieder an anderen Stellen um Tausend Euro rauf und runter gefeilscht werde.