Seit Freitag steht der neue Parkplatz an der Adamistraße mit direktem Zugang zu den Gleisen zur Verfügung. Die Stadt legte die 60 Stellplätze auf ihre Kosten auf dem Bahngrundstück an.
Es war ein langes Verfahren: Zunächst war der Bau einer Parkpalette in der Lossaustraße im Gespräch. Doch die Bahn wollte das Grundstück nicht verkaufen. Von ihrem Parteifreund Klaus Wünderling erfuhr Coburgs Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU), dass es einmal einen Treppenaufgang zum Gleis 6 gegeben hatte, der schon seit Jahren zugeschüttet war. Damit kam auch die Fläche zwischen den Gleisen und der Adamistraße in Frage.
Prüfung und Planung für das Gelände zogen sich jedoch hin. Von dem Ziel, den Parkplatz bis zum Coburger ICE-Start im Dezember 2017 fertig zu haben, musste sich die Stadt irgendwann verabschieden. Und selbst als schon alles entschieden war, gab es immer neue Hindernisse - bis zu einem Oberleitungsmasten, der versetzt werden musste.
Insgesamt bezahlte die Stadt bislang rund 1,4 Millionen Euro für die neue Anlage mit 60 Stellplätzen.
IHK-Präsident Friedrich Herdan bezeichnete den Parkplatz als "Schritt in die richtige Richtung", weil es darum gehe, Coburg als ICE-Halt dauerhaft zu etablieren mit Zügen alle zwei Stunden in Richtung Norden und Süden. Immerhin sei Coburg für rund 1,4 Millionen Menschen in Ober- und Unterfranken sowie in Südthüringen der nächstgelegene ICE-Bahnhof.
Mehr ICE-Halte will auch Oberbürgermeister Norbert Tessmer. Es habe ja schon "lang gedauert, bis wir die Bahn überzeugt haben, dass der ICE nicht nur in Tagesrandlagen halten soll". Mit drei Halten in jede Richtung wurde 2017 der ICE-Betrieb in Coburg aufgenommen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 sollen weitere Halte dazu kommen, so dass dann 53 ICE pro Woche in Coburg halten. "Dabei darf es nicht bleiben", sagte Tessmer. Und Möglichkeiten, weitere Parkplätze anzulegen, seien auf dem Areal ja vorhanden.
Praktische Hinweise
Der Parkplatz ist an der B 4 ("Stadtautobahn") in beiden Richtungen ausgeschildert. Wer von Süden kommt, fährt einfach an der "Callenberger Abfahrt" aus und gleich danach in den Parkplatz ein. Wer von Norden kommt, muss an der Frankenbrücke ausfahren, die B4 überqueren und dann wieder Richtung Norden abfahren, um die Zufahrt zu erreichen. Wer den Parkplatz nutzt, erreicht über eine Treppe den Tunnel unter den Gleisen. Ein Aufzug steht nicht zur Verfügung.
Ich hoffe nicht, dass die Hälfte der Stellplätze von Personen genutzt werden, die nicht mit dem Zug fahren, sondern einen freien Parkplatz im Bahnhofsgebiet suchen. Die Parkanlage der Bahn Lossaustraße 1 wird ja auch von Fremdparkern genutzt. Wir werden sehen, wie es wird.
Ein wunderschöner Parkplatz, man beachte auch die gute Erreichbarkeit und die vielen Ladesäulen für E-Mobile. Alles super, bis auf 1,4 Mio. € Kosten für die Stadt Coburg. Ist bestimmt noch keine Endabrechnung.
Die Bahn scheint überhaupt kein bisschen einen Servicegedanken zu haben, wer schon auf ein angeblich umweltfreundliches Verkehrsmittel umsteigt sollte als Belohnung auch kostenlos parken dürfen, so etwas sollte selbstverständlich in jeder Fahrkarte enthalten sein. Als Parkschein sollte es für den Bedarf halt einen entsprechenden Abriß zum hinterlegen im Auto geben, alle anderen können dann ja trotzdem Parkgebühr bezahlen. Damit meine ich aber auch jedes Bahnunternehmen, den glücklicherweise gibt es ja zumindest einige Mitbewerber die zumindest bei vielen Sachen schon sehr Kundenfreundlich sind.