Druckartikel: Orient trifft Okzident in Elsa

Orient trifft Okzident in Elsa


Autor: Jochen Berger

Elsa, Sonntag, 17. Sept. 2017

Wie der ägyptische Lautenvirtuose Nehad el Sayed und die Perkussionistin Nora Thiele ihre Zuhörer mitnehmen auf eine spannungsvolle Reise.
Der Lautenvirtuose Nehad el Sayed und die Perkussionistin Nora Thiele begeisterten bei ihrem Konzert in der Johanneskirche Elsa.Foto: Jochen Berger


Diese Konzertreihe ist ein Phänomen. Denn sie bietet ein Podium für experimentierfreudige Begegnungen genau dort, wo man sie zunächst gar nicht unbedingt erwarten würde - auf dem Land. "Elsa47" - unter diesem Motto treffen sich Alte Musik und Gegenwart, Volksmusik und Jazz. Oder ein ägyptischer Lautenspieler und eine Perkussionistin aus Deutschland, die in der Musik vergangener Jahrhunderte ebenso zuhause ist wie in der Improvisation.


Virtuose auf der arabischen Laute


Nehad el Sayed, der in Kairo geborene Virtuose auf der Oud genannten arabischen Laute, und die in der Region Coburg durch eine Reihe von Konzerten in unterschiedlichen Ensembles bestens bekannte Perkussionistin Nora Thiele nehmen ihre erfreulich zahlreichen Zuhörer mit auf spannende Reise. Zwischen traditioneller und moderner ägyptischer Musik entfalten Nehad el Sayed und Nora Thiele ein weites Spektrum an Klängen, das für mitteleuropäische Ohren mit seinen immer wieder eingestreuten Vierteltönen und seinen komplexen Rhythmen zunächst ungewöhnlich klingt und doch erstaunlich rasch in Bann zieht.


Bestens harmonierendes Duo


Denn der Lautenvirtuose und die Perkussionistin sind ein bestens harmonierendes Duo, das nicht nur sehr reaktionsschnell miteinander musiziert, sondern zugleich mit technischer Meisterschaft den Instrumenten eine erstaunliche Fülle an klanglichen Nuancen entlockt.
Der Bogen des ohne Pause dargebotenen Programms spannt sich von meditativ ruhigen Stücken bis zu rhythmisch pulsierenden Werken. Dazwischen gibt es aber auch Platz für balladesk anmutende Kompositionen wie zum Beispiel von Nehad el Sayed ein Stück mit dem Titel "Für sie", gewidmet seiner Frau.
Als Zugabe erklingt dann noch ein weiteres Stück aus der Feder von Nehad el Sayed: "Timeout", eine Komposition, die ein wenig wie ein arabischer Blues klingt. Begeisterter Applaus für einen ganz besonderen Abend musikalischer Völkerverständigung.