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Ordination in der Coburger Johanneskirche


Autor: Martin Koch

Coburg, Montag, 26. März 2018

Das neu ordinierte Pfarrer-Ehepaar Simone und Veit Röger hat sich in den vergangenen Jahren stark sozial engagiert.
Die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner hat am Palmsonntag das junge Theologen-Ehepaar Veit und Simone Röger ordiniert. Unser Bild zeigt von links: Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Dekan AndreasKleefeld, Bürgermeister Thomas Nowak, Pfarrerin Simone Röger, PfarrerVeit Röger, Pfarrerin Gabriele Munzert, derzeit noch Pfarrverweserin inder Johanneskirchengemeinde, und Bischöfin Dorothea Greiner. Foto:Martin Koch


Die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner hat am Palmsonntag in der Coburger Johanneskirche auf der Hut das junge Theologen-Ehepaar Simone und Veit Röger ins geistliche Amt eingeführt. Simone und Veit Röger werden zwar in den nächsten Jahren als Pfarrer in den Coburger Stadtteilen Hut und Wüstenahorn ihren geistlichen Dienst tun. Der Festgottesdienst am Sonntag markierte aber nicht die bloße Amtseinführung in den temporären Dienst in der Johanneskirchengemeinde. Mit dem Segen der Bischöfin und dem Ordinationsgelübde sind Veit und Simone Röger nun lebenslang zu Wortverkündigung, Sakramentsverwaltung und Seelsorge berufen.

Der vorgegebene Predigttext zu Beginn der Karwoche am Palmsonntag aus dem 50. Kapitel des Prophetenbuchs Jesaja war nach Ansicht von Bischöfin Greiner geradezu maßgeschneidert für eine Ordination. Dort heißt es zum Beispiel: "Gott hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden." Schon in der Kindheit seien die Ohren der jungen Neu-Pfarrer beim Hören auf Gottes Wort geschult worden. Simone Röger habe sich in ihrer Herkunftsgemeinde in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei Kinderbibeltagen, Kindergottesdiensten und Jugendfreizeiten engagiert. Ähnlich war es bei Veit Röger. Greiner: "Sie waren ein tragender Mitarbeiter Ihrer Kirchengemeinde."


Dienste im Ausland

In den Diensten der kirchlichen Entwicklungsorganisation "Mission Eine Welt" habe Simone Röger in Malaysia in einem Heim für Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung mitgearbeitet. Über die gleiche Organisation sei Veit Röger nach Chile gekommen und habe dort in einem Heim für sozial benachteiligte Kinder gearbeitet. "Sie haben gelernt, zu hören, was Gott Ihnen durch diese Menschen sagen will, oder was Sie zu diesen Menschen von Gott sagen können", sagte die Oberhirtin der evangelischen Oberfranken zu Veit und Simone Röger.

Die Bischöfin wies auf den Segen hin, das zentrale Zeichen einer Ordination. "Segen ist eine Geste der Liebe", sagte Greiner. "Ich berühre Sie, doch eigentlich berührt Gott Sie."

Bei der Begrüßung des Pfarrer-Ehepaares waren Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Dritter Bürgermeister Thomas Nowak, der auch Vorsitzender des Kirchenvorstandes ist, und Pastoralreferent Ralph Walta von der katholischen Pfarrgemeinde St. Augustin dabei.
Veit und Simone Röger teilen sich ab 1. April die zweite Pfarrstelle in der Johanneskirchengemeinde, die im wesentlichen die Coburger Stadtteile Hut und Wüstenahorn umfasst. Diese Stelle war zuletzt mit Diakonin Gabriele Lehrke-Neidhardt und vorher Diakon Bastian Schober besetzt. Das Ehepaar Röger wird in der traditionellen Gemeindearbeit mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit tätig sein. Wie ihre Vorgänger Lehrke-Neidhardt und Schober werden sie im Projekt "soziale Stadt Wüstenahorn" mitarbeiten.


Sehr sozialer Hintergrund

Pfarrer Veit Röger, geboren 1986, und Pfarrerin Simone Röger, geboren 1987, studierten Theologie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau, an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen sowie an der Humboldt-Universität in Berlin. Das Pfarrer-Ehepaar hat den gemeinsamen Sohn Finn. Bis 2017 waren Simone und Veit Röger Vikare in Regensburg. Veit Röger hat seinen Zivildienst in Chile absolviert.

Beide jungen Geistlichen haben Erfahrungen auf verschiedenen Feldern der Sozialarbeit gesammelt, in der Arbeit mit Asylbewerbern oder der Kältehilfe der Berliner Stadtmission, in der Lebenshilfe oder bei der Gestaltung von Begegnungsabenden in der Justizvollzugsanstalt Lichtenau.