Note 5 für Creidlitzer Schulhof
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Donnerstag, 18. Juni 2015
Wenn der Pausenhof nur ein welliger Teerplatz ist, muss sich was ändern. Das jedenfalls finden die Grundschüler in Creidlitz. Ihre Lehrerin Kristin Jahn hat das Projekt in die Hand genommen und Unterstützung vom Elternbeirat. Ein Anfrage bei der Stadt läuft.
Der Basketballkorb hängt an der Backsteinwand des Creidlitzer Schulhauses und lädt dazu ein, bespielt zu werden - wären da nicht die Müllcontainer, die direkt drunter stehen. Basketball ist also von der Liste der Pausenspiele gestrichen. Fußball geht - irgendwie. Die kleinen Tore schieben die Jungs der dritten und vierten Klasse immer hin und her. Mit dem Softball wird dann gekickt. Das Spielfeld ist ein Fleckerlteppich mit Regenrinne, Gully und verschiedenen Teerplatten.
Auch die Mädchen, die den Bereich vor der Mittagsbetreuung als Schulhof nutzen können, schauen miesepetrig drein. Zwei ausgediente Holztiere als Bank, das war's. Der Creidlitzer Schulhof muss dringend aufgemöbelt werden.
Einig sind sich die Kinder, die Schulleitung und der Elternbeirat längst. Die Initiative hat jetzt die stellvertretende Schulleiterin Kristin Jahn ergriffen. Seit September in Creidlitz eingesetzt, hat sie ein Konzept erarbeitet und bei der Stadt Coburg eine Anfrage gestellt. "Der Elternbeirat hat Geld, das er investieren würde", sagt sie - weiß aber auch um die Problematik dieser Baumaßnahme: Das Feuerwehrhaus von Creidlitz steht zwischen dem Schulgebäude und der Turnhalle beziehungsweise dem Gebäude der Mittagsbetreuung. Der Schulhof ist sozusagen Feuerwehrzufahrt.
Es soll Überlegungen geben, das Feuerwehrhaus in den nächsten Jahren zu verlegen. Deshalb ist der Grundschullehrerin klar, dass in das Umfeld im Moment nicht allzu viel investiert werden kann. Doch ein paar Kleinigkeiten könnten den Schulhof aufwerten und für die Kinder attraktiver machen.
Das Konzept sieht zum Beispiel eine kleine Hütte vor, in der die Pausenspiele, vom Pedalo übers Hüpfseil bis hin zu Balancebrettern verstaut werden können. Außerdem könnte der Teerbelag an einigen Stellen durchaus ausgebessert werden. Der Basketballkorb bräuchte einen neuen Platz und die kleine Grünfläche am Hang könnte zu einem kleinen grünen Klassenzimmer werden, wenn sie ein bisschen umgestaltet werden könnte.
Kristin Jahn plant in Teilabschnitten und hat ihre Ideen auch schon dem städtischen Schulamt sowie dem Bauamt vorgestellt. Jetzt wartet die Schule auf grünes Licht. Die Schule Creidlitz hat derzeit 47 Kinder in zwei Kombiklassen (1./2. und 3./4. Klasse).
Die Zukunft der kleinen Stadtteilschule ist gesichert. Im nächsten Schuljahr steigen die Schülerzahlen, so dass eine zweite 1./2. Kombiklasse eingerichtet wird. "Das Modell der Kombiklassen hat sich bewährt", sagt Kristin Jahn. Die Kinder können voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Die individuelle Förderung ist leichter möglich, ebenso wie offene Arbeitsformen. Integration ist einfacher.
Jetzt muss es nur noch mit dem Pausenhof klappen...