Neustadts wetterfester Wilder Westen
Autor: Daniela Pondelicek
Neustadt bei Coburg, Mittwoch, 23. August 2017
Das Country-Festival der Mountain Lions fiel insgesamt eher nasskalt aus. Gefeiert wurde trotzdem, weil die Mitglieder sich nicht daran stören.
Bei Regenwetter in einem indianischen Zelt übernachten - das klingt alles andere als komfortabel. Doch die Indianer-Mitglieder der Mountain Lions haben es sich an beiden Wochenenden des Country-Festivals trotz des nasskalten Wetters in den Tipis der Westernstadt bequem gemacht. Sie haben an beiden Wochenenden in den Zelten übernachtet.
Auch für Fred Bardutzky, der seit 2003 Mitglied der Mountain Lions ist, stellte der Regen kein Problem dar. "So lange das Feuer im Inneren des Zeltes brennt, könnte draußen auch die Welt untergehen, und es wäre immer noch gemütlich", erklärt er. Er sei mit den Geschichten von Karl May aufgewachsen. "Deshalb hat mich das Leben der Indianer schon immer fasziniert", sagt er. Bei einem Tag der offenen Tür der Mountain Lions sei er begeistert gewesen und deshalb beigetreten. "Ich habe meine Frau dann im Club auch indianisch geheiratet", erzählt er. Im Tipi übernachte er gerne: "Im Zelt stelle ich jedes Mal aufs Neue fest, wie wenig man eigentlich zum Leben braucht."
Sie sind das gewöhnt
Die Cowboys und Indianer hätten sich nicht am Regen gestört - sie seien im Jahr ja auf mehr Festivals und Aktionen, bei denen das Wetter auch nicht immer mitspiele. "Da haben sie sich auch an schlechtes Wetter gewöhnt", erklärt Matthias Laux, Vorsitzender der Mountain Lions. Auch die Linedancer haben sich vom nasskalten Wetter am ersten Wochenende die Laune nicht vermiesen lassen. "Sie haben teilweise mit freiem Oberkörper getanzt oder versucht, sich mit Müllsäcken vor dem Regen zu schützen", erzählt er. Das Festival sei trotz des schlechten Wetters gut besucht worden.
Wohl weniger Besucher als im vergangenen Jahr
Da der Eintritt zum Festival kostenlos sei, könne er nicht genau sagen, wie viele Menschen auf dem Gelände des Vereins ein- und ausgegangen seien, zumal es am zweiten Woche, als das Wetter besser war, mehr Besucher gegeben habe als am ersten. "Aber vom Gefühl her waren es weniger als beim Festival letztes Jahr, an dem an beiden Wochenenden das Wetter super war", erklärt er. Das Wetter habe sich auf die Verkäufe ausgewirkt: "Die warmen Speisen haben sich besser verkauft als die Getränke", berichtet Laux. Auch in diesem Jahr habe man davon abgesehen, den Essens- und Getränkeverkauf von externen Anbietern zuzulassen. "Wir bekommen häufig Anfragen von verschiedensten Ständen, die bei uns verkaufen wollen - aber da wir keinen Eintritt verlangen, müssen wir selbst verkaufen, um das Festival zu finanzieren", erklärt Laux. So sei alles, was über den Tresen geht, selbst gemacht oder vom Verein eigens organisiert. Laux: "Dabei hat wieder alles funktioniert, wir sind ja schon ein eingespieltes Team."
Es wird schon für das Jubiläum im nächsten Jahr geplant
Nun, da das Festival zu Ende ist, beginnen schon die Planungen fürs nächste Jahr. "In den nächsten Wochen bekommen wir sicher wieder Anfragen von Bands, die auf unserem Festival spielen wollen", erklärt Matthias Laux. Um sich ein Bild von diesen Bands machen zu können, höre er sich dann mit den anderen Vereinsmitgliedern Demobänder an und besuche andere Festivals, auf denen die Bands spielen. "Aber auch wenn wir unseren Besuchern im nächsten Jahr Abwechslung bieten wollen: Viele der Bands in diesem Jahr haben einen guten Job gemacht, vielleicht verpflichten wir sie auch gleich wieder", sagt Matthias Laux.Da im kommenden Jahr das 25. Jubiläum des Vereins ist, möchte man den Gästen über das Musikalische hinaus noch exklusive Specials bieten. "Wir überlegen, Buttons, Badges oder Bändchen machen zu lassen, die dann jeder Gast als Erinnerung mit nach Hause nehmen kann", erzählt Matthias Laux. Welche Art von Erinnerung nun gewählt werde, werde aber noch genauer besprochen.
Die Arbeit des Vereins beschränke sich nicht nur auf das Planen und Feiern des Country-Festival. "Viele sehen nicht, wie viel Arbeit hinter der Instandhaltung des Vereinsgeländes steckt", erklärt Matthias Laux. Wer damit kein Problem habe, könne gerne vorbeikommen oder anrufen, um sich beim Verein anzumelden. Laux: "Wir heißen jeden, der sich mit einbringen möchte, herzlich willkommen."