Neustadterin ist einer Abzocke knapp entgangen
Autor: Rainer Lutz
Neustadt bei Coburg, Dienstag, 10. April 2018
Magdalena Sack-Stadler aus Neustadt wäre beinahe Opfer eines unseriösen Stromanbieters geworden. Die SWN halfen ihr.
Irgendwann wollte Magdalena Sack-Stadler den aufdringlichen Anrufer nur noch los werden. Sie gab ihm die Nummer ihres Stromzählers durch. Sie hatte ja nichts unterschrieben. Daher, dachte sie, könne ja nicht viel passieren. Da hatte sie sich geirrt. Ungewollt hatte sie einen Vertrag mit einem neuen Stromanbieter abgeschlossen.
"Eine Unterschrift ist für Verträge mit Energieversorgern nicht erforderlich", erklärt Simon Weber. Er ist Leiter Marketing und Vertrieb bei den Stadtwerken Neustadt (SWN). Mit Fällen wie dem von Magdalena Sack-Stadler hat das Unternehmen fast täglich zu tun, wie er berichtet. Deswegen treiben die SWN einigen Aufwand, um vorzubeugen.
Information zur Vorbeugung
"Wir informieren in unserer Hauszeitschrift und wenn sich die Fälle häufen, geben wir über die Medien eine Warnung heraus", sagt Weber. Doch die erreicht nicht immer jeden. Außerdem gehen die Anrufer sehr geschickt vor, um die SWN-Kunden einzuwickeln, wie auch Magdalena Sack-Stadler berichtet. "Der hat sich zuerst als Mitarbeiter der Stadtwerke vorgestellt", schildert sie das Vorgehen. Der Strompreis werde demnächst drastisch erhöht. Er könne ihr aber anbieten, über einen anderen Vertrag in den Genuss eines Bonus zu kommen, damit ihr diese Kostensteigerung erspart bleibe. "Der kommt vom Hundertsten ins Tausendste und irgendwann will er dann wenigstens die Nummer des Stromzählers wissen", sagt die SWN-Kundin, die das doch eigentlich auch bleiben wollte."Dass er die Zählernummer kennt, dient dem Anrufer als Beleg dafür, dass er mit der Kundin auch wirklich gesprochen hat", erklärt Simon Weber. Er schließt für die Kundin nach dem Telefonat einen Vertrag ab und kündigt den bestehenden Vertrag mit den SWN. Dadurch erfahren diese von dem Vorgang. Der Kundin müsste nun eine Vertragsinformation zugeschickt werden. "Das wird oft einfach unterlassen, oder wie Werbung aufgemacht, so dass die Kunden das gar nicht als Vertragsunterlagen erkennen", beschreibt Weber das Vorgehen.