Neustadter Hotel für Flüchtlinge im Gespräch
Autor: Rainer Lutz
Neustadt, Donnerstag, 23. Oktober 2014
Der Landkreis Coburg wird weitere Menschen aufnehmen müssen, die in Deutschland Asyl suchen. Jetzt wird geprüft, ob das Bahnhofshotel in Neustadt dafür genutzt werden kann.
Die Landkreise sind aufgerufen, nach Möglichkeiten für die Unterbringung von Asylsuchenden zu suchen. Das tun sie Hände ringend. Der Landkreis Coburg hat sich schon vor Jahren entschlossen, dies möglichst dezentral zu ermöglichen, um große Sammelunterkünfte zu vermeiden. Alle Kommunen sind daher aufgerufen in ihrem Gebiet nach geeignetem Wohnraum zu suchen, auch Neustadt. Hier steht nun das Hotel in der Bahnhofsstraße in der Diskussion. Es ist seit langem ein Leerstand, der den Stadtvätern ein Dorn im Auge ist.
"Das Landratsamt prüft diese Möglichkeit, weiter sind wir im Augenblick noch nicht", bestätigt Oberbürgermeister Frank Rebhan. In den 90er Jahren waren bereits Asylbewerber dort untergebracht. Danach wurde mit Renovierungsarbeiten an dem Hotel begonnen.
Rebhan bestätigt auch, dass die Kreisbehörde wegen des Grenzgasthofs in Fürth am Berg angefragt hat. Auch dort steht das ehemalige Gästehaus seit langem leer. "Den Grenzgasthof halten wir nicht für geeignet, um dort Asylsuchende einzuquartieren", sagt Rebhan. Es gibt keine gute Anbindung in Richtung Kernstadt. Die Zahl der Betroffenen wäre gemessen an der Größe des Ortes vergleichsweise hoch. Die Stadt befürchtet Spannungen. Wenn in Zukunft der Druck immer größer wird, weitere Asylbewerber aufzunehmen, könnte aber auch der Grenzgasthof wieder ins Gespräch kommen. "Das wäre immer noch besser als die Unterbringung in Hallen", ist Rebhan überzeugt.
Früher schon viele Asylbewerber
Die Region hatte gerade in den 90er Jahren eine besonders hohe Auslastung mit Asylsuchenden zu tragen. Das ehemalige Götzgebäude in Mönchröden, ein Gebäude in Neukirchen, das Schloss in Hassenberg und ein ehemaliger Gastronmiebetrieb am Fischbacher Teich waren damals unter anderem als Unterkunft genutzt worden. Nun soll Bayern bis Anfang November 30.000 Flüchtlinge aufnehmen. Die Landkreise stöhnen auf.
Im Coburger Land setzt man auf Verteilung. Doch dazu erklärt Frank Rebhan: "Wir haben eine Vereinbarung, dass alle Kommunen Asylsuchende aufnehmen." Offenbar erinnert sich nicht jede Kommune daran. Denn im Augenblick fällt es schwer Plätze zu finden.