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Neustadt verliert ein Hindernis


Autor: Rainer Lutz

Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 02. März 2017

Die Eisenbahnbrücke in der Coburger Straße wurde vom Sockel gehoben und per Schwertransport auf den Parkplatz am Schwimmbad transportiert.
Zentimetergenau wird die Brücke auf den Lkw bugsiert. Dann geht sie auf eine kurze Reise. Fotos: Rainer Lutz


Geduld war gefordert, von den Zaungästen, die am Donnerstag miterleben wollten, wie die Eisenbahnbrücke über die Coburger Straße abgebaut wird. Ab 9 Uhr war die Straße total gesperrt. Da tauchten auch die ersten Schaulustigen schon auf. Doch es gab noch eine Menge zu tun, ehe das über 30 Tonnen schwere Teil aus den Fundamenten gehoben werden konnte.
Allein der riesige Autokran benötigte schon rund eine Stunde, ehe er einsatzfähig war. Sandpolster waren schon in genau abgemessenen Positionen aufgebracht worden. Ein Tieflater brachte dazu noch große Platten, die per Kran auf die Sandbänke gelegt werden mussten, ehe die Stützen des Monsters ausgefahren und dort aufgesetzt werden konnten. So wurde verhindert, dass der Asphalt durch die Stützen beschädigt wird.
Als das schwere Fahrzeug sich endlich ordentlich abstützen konnte, musste er aufgerüstet werden. Gegengewichte wurden von einem Tieflader auf den Kran umgeladen. Sieben große Metallteile zu je zehn Tonnen sorgen dafür, dass der Kran nicht kippt, wenn er eine schwere Last wie die Brücke anheben muss.


Endlich abgehoben

Inzwischen hatten Arbeiter gepolsterte Seilschlaufen an der Brücke angebracht. Doch ehe es an die gesamte Brücke ging wurden die Bahnschienen, die noch auf dem Metallgerüst lagen, abgehoben und auf der Fahrbahn abgelegt. Dann erst ging es an die Brücke selbst.
Kurz nach elf Uhr wurde die Geduld der Zuschauer belohnt. Die Brücke schwebte am Kranseil hoch, wurde mit Handseilen gedreht und dann langsam auf einen Spezial-Lkw für Schwertransporte abgelassen. Sie sollte nur eine kurze Reise antreten. Über die Straße Am Gericht ging es unter Polizeibegleitung zum Parkplatz am Freibad, wo die Stahlkonstruktion abgelegt wurde. Dort wird sie nun zerteilt und in Einzelteilen abtransportiert.
In der Coburger Straße blieben die gemauerten Widerlager der Brücke zurück. Sie können nun auch abgerissen werden. Engstelle und Hindernis für Lkw (die Brücke ließ nur 3,9 Meter Raum) sind Geschichte.
Für die weiteren Arbeiten an der Stelle wird es auch in den kommenden Wochen noch zu Behinderungen mit teilweise Vollsperrung und teilweise Einbahnregelung für die Coburger Straße kommen.