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Neustadt: Im Osten scheiden sich die Geister


Autor: Martin Kreklau

Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 10. Januar 2013

Beim Thema "Verhältnis zu Sonneberg" gab es verschiedene Auffassungen. Marc Holland sieht auf politischer Ebene noch Luft nach oben.


FW-Kandidat Marc Holland hatte es bei der Diskussion über das Verhältnis zwischen Sonneberg und Neustadt sicherlich am schwersten. Und das machte er auch gleich deutlich: "Ich bin '89 geboren, deshalb weiß ich nicht, wie's früher war." Aus seiner Sicht hätten die Bürger der beiden Städte jedoch ein positives Verhältnis. Auf politischer Ebene sei es aber ausbaufähig. Holland schwebt konkret ein gemeinsames Konzept zum Thema Spielzeug- und Puppenstadt vor. "Das müssen wir gemeinsam besser verkaufen", sagte der 23-Jährige.

ÖDP-Kandidat Thomas Büchner betonte, dass man die Wertigkeiten mehr wahrnehmen müsse. Beispielsweise hätte man in Sonneberg ein berufsbildendes Gymnasium direkt vor der Haustüre - eine Schulform, die es so in Bayern gar nicht gibt.

Die Zusammenarbeit empfindet Büchner als sehr positiv: "Der gemeinsame Stadtbus fällt mir sofort ein." Dadurch konnten in den Bergdörfern Routen eingerichtet werden, die vorher nicht verkehrten.
Zum Vorwurf, das Verhältnis zu seiner Amtskollegin Sibylle Abel (CDU) in Sonneberg sei "unterkühlt", sagte Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD): "Das Verhältnis war angespannt, jetzt ist es entspannt."

Außerdem habe er ein besonders gutes Verhältnis zum Zweiten Bürgermeister Sonnebergs, Heiko Voigt (parteilos). Rebhan zählte auf, auf welchen Gebieten man bereits kooperiere und nannte unter anderem den gemeinsamen Rettungsdienst, den man so "alleine nicht aufrecht erhalten könnte". Auch beim Hochwasserschutz, der, so Rebhan, ja oben am Flusslauf beginnen müsse, arbeite man zusammen auf Sonneberger Gebiet. "Außerdem bauen wir Radwege gemeinsam. Und auch der Stadtbus ist eine einzige Erfolgsgeschichte."

Patzschke-Haus im Blick

Frank Altrichter (CSU) ging in diesem Zusammenhang vor allem auf die Grenzinformationsstelle ein. "Das Problem an dieser Einrichtung ist: Sie ist kaum zu finden", sagte Altrichter. Ihm schwebt vor, dass in das ehemalige Patzschke-Haus, dem ehemaligen Standort des Neustadter Tageblatts, nicht nur eine neue Kulturwerkstatt einzieht, sondern die Grenzinformationsstelle gleich mit. Durch den neuen Standort würde das Angebot deutlich attraktiver werden, so Altrichter. Es entstünde so ein Bildungszentrum. "Politische Bildung ist wichtig. Man sollte da auch verstärkt mit den Schulen zusammenarbeiten und mehr mit ihnen reden", sagte Altrichter.
Frank Rebhan konterte: "Dass ich zu wenig mit den Schulen rede, ist ein Späßle." Man habe bereits ganze elf Immobilien geprüft, in die die Grenzinformationsstelle einziehen könnte. Auch der OB würde das Patzschke-Haus als Standort begrüßen, da es in der Nähe des Bahnhofs liegt. Denn: "Der Bahnhofsbereich ist Bildungsbereich." Schließlich befinden sich dort das Gymnasium und die Realschule.