Druckartikel: Neustadt: Eine ganz spontane Routine - Elfte Benefiz-Modenschau nach drei Jahren Pause

Neustadt: Eine ganz spontane Routine - Elfte Benefiz-Modenschau nach drei Jahren Pause


Autor: Jutta Rudel

Neustadt bei Coburg, Mittwoch, 27. März 2019

Nach drei Jahren Pause startet Elke Protzmann ihre elfte Benefiz-Modenschau in Neustadt. Dieses Mal setzt sie auf die Zusammenarbeit mit einer Nachbarstadt.
Ein buntes, abwechslungsreiches Programm ist Elke Protzmann schon immer besonders wichtig. Ein Auszug aus der sechsten Benefizmodenschau im Jahr 2012.  Foto: Archiv/Manfred Gildemeister


Nach einer dreijährigen Pause findet am 30. März die elfte Benefiz-Modenschau "SonNec" von Elke Protzmann statt. Unter dem Motto "Gemeinsam, fränkisch, stark" werden Firmen aus Neustadt und Sonneberg ihre Ware in der Mehrzweckhalle der Heubischer Schule in Neustadt präsentieren. "Es ist eine bunte Veranstaltung, die ursprünglich das Thema ,Mode und mehr' hatte. Ich glaube, das ist immer noch so und ich sehe die Zusammenarbeit mit Sonneberg als einen positiven Schritt", sagt Protzmann, die sowohl Initiatorin als auch zweite Bürgermeisterin von Neustadt ist. "Die Idee wurde letztes Jahr geboren, da habe ich Doris Motschmann aus Sonneberg getroffen." Mit Blick auf den Tag der Franken, der erstmals am 7. Juli auch in Thüringen stattfindet, dachte sie sich: "Da könnten wir ja was zusammen machen."

Routiniert und spontan zugleich

Die letzte Modenschau fand 2016 in der Frankenhalle statt. "Da haben wir es mal im Großen probiert, aber die Atmosphäre in der Mehrzweckhalle ist idyllischer", erzählt Protzmann. Mit 320 Sitzplätzen und weniger Fläche sei es einfacher, die gesamte Halle zu bestücken. Rund 140 freiwillige Helfer unterstützten sie dabei. "Im Grunde ist es ja eine Privatinitiative", sagt sie. Die dreijährige Pause erklärt Protzmann damit, dass es gar nicht so leicht sei, immer passende Firmen zu finden. Denn sie will den Besuchern auch immer etwas Neues bieten. In diesem Jahr war es leicht, ein buntes Programm aufzustellen: "Es gibt natürlich unermüdliche Wiederholungstäter, aber ich habe auch einfach andere Firmen angesprochen, die nicht lange überzeugt werden mussten", erzählt sie.

Etwa vier Monate hat die Vorarbeit von den ersten Gesprächen bis zur fertigen Modenschau gedauert. Nach zehn Modenschauen ist Elke Protzmann in der Organisation routiniert. Sie hat viele Checklisten und Excel-Tabellen gespeichert und zum Beispiel die Anordnung der Bühnenrückwand auf Foto festgehalten. "Mein Mann baut sie immer auf. Sie besteht aus 18 Elementen. Wir lagern die Teile auf dem Dachboden. Da ist fast kein Platz mehr", sagt sie und lacht.

"Dieses Mal ist es eine Frühjahrsmodenschau. Ich habe aber auch schon mal eine Freiluftmodenschau gehalten oder Herbstmodenschauen. Das sehe ich immer ganz spontan", erzählt sie. Auch bei der Wahl der Models lässt sich Protzmann mittlerweile überraschen: "Ganz am Anfang habe ich die Models ausgesucht. Da war dann zum Beispiel mal die Frau des Pfarrers oder ein junger Politiker dabei", erzählt sie. Im Laufe der letzten fünf Schauen hat es sich aber eingespielt, dass sie sich gar nicht mehr darum kümmern musste. Das funktioniere sehr gut, "nur bei der Generalprobe zwickt es meistens noch ein bisschen".

Für die Initiatorin ist das aber kein Grund zur Sorge: "Die besten Aktionen sind die, die nicht perfekt sind. Das was uns im Fernsehen vorgegaugelt wird, diese Professionalität, stört", sagt Protzmann: "Wir haben Laien als Models, wenn jemand stolpert, ist das überhaupt nicht schlimm. Es ist gerade das Schöne, dass nicht alles perfekt ist."

Tierschutz im Mittelpunkt

Insgesamt 30000 Euro haben die zurückliegenden zehn Benefiz-Modenschauen von Elke Protzmann erwirtschaftet. Den Reinerlös teilen sich Sonneberg und Neustadt jeweils zur Hälfte. Sonneberg spendet wiederum die Hälfte an die Sybille-Abel-Stiftung und den Rest an eine Tierschutzorganisation. Auch Neustadt begünstigt eine Tierschutzorganisation mit 50 Prozent der Einnahmen, die andere Hälfte geht erneut an das Projekt "Wünsche wagen" des Arbeiter-Samariter-Bunds.

Neustadt bei Coburg: Neustadt bei Coburg: Breitbandausbau

Wieso beide Städte den Tierschutz ausgewählt haben? "Das ist witzig, weil die Sonneberger sind ja die ,Sumbarcher Säu' und die ,Neustadter die Hundsfrasser'", sagt Protzmann und lacht. "Da können die einen drüber lachen und die anderen freuen sich über den Erlös." Doch das sei nicht der entscheidende Grund: "Wir hatten in den vergangenen Jahren ja schon alle möglichen Organisationen bedacht, aber der Tierschutz ist immer irgendwie untergegangen." So gingen die Erlöse unter anderem schon an Schulen, Sportvereinen, Kindergärten und Kirchen. "Mir macht es sehr viel Freude, das immer wieder aufzulegen."

Elke Protzmann ist zuversichtlich, dass die elfte Benefizmodenschau nicht die letzte bleiben wird. "Es ist eine Win-Win-Situation für alle: Die Gäste erleben einen schönen Abend, die Firmen machen Werbung und die Organisationen erhalten Spenden", sagt sie. Das Konzept funktioniert. "Der Vorverkauf läuft sehr gut." An der Abendkasse, schätzt sie, wird es daher nicht mehr allzu viele Karten geben: "Ich bin zuversichtlich, dass wir ein volles Haus haben werden. Da wurde ich bisher noch nie enttäuscht."