Neues Leben für altes Spielzeug
Autor: Gabi Arnold
Coburg, Sonntag, 18. Oktober 2015
Die einen fühlen sich zu groß für die Puppen, Plüschtiere, Bilderbücher und andere Spielsachen, die sie verkaufen. Die Käufer freuen sich über ein Schnäppchen: Im Coburger Puppenmuseum fand erstmals ein Spielzeugflohmarkt statt.
Während der zehnjährige Julius Zapf am Sonntag seine aussortierten Spielsachen zum Verkauf anbietet, kramt die kleine Miriam Umlauff am Stand nebenan begeistert in einer Kiste. Darin sind Puppen, Kleidung und rosa Sachen. Für zehn Euro ersteht die Siebenjährige ein echtes Schnäppchen: Eine Babyborn-Puppe nebst Zubehör. Emma Stößel hat sich von ihren Puppen, vielen Büchern und Spielsachen getrennt, um sie beim ersten Spielzeugflohmarkt im Coburger Puppenmuseum zu verkaufen.
Insgesamt sind laut Museumsleiterin Christine Spiller zwölf Hobbyhändler gekommen, um Stofftiere, Puppen, Bücher, Autos, Töpfe, Legosteine, Playmobil oder Puppenküchen anzubieten. Zwischen den Glasvitrinen mit den historischen Objekten und den Sammlerpuppen sind am Sonntag bunte Stände mit Dingen aufgebaut, die Kinderherzen höher schlagen lassen.
Im Jahr 2012 habe es deshalb anlässlich des Neustadter Puppenfestivals einen Flohmarkt gegeben. Allerdings hätten sich damals die Schnäppchenjäger in erster Linie für alte Spielsachen wie antike Puppen oder Blechspielsachen interessiert. Damit aber die vielen ungenutzten Dinge aus den Kindertagen nicht in den Schränken, auf den Dachböden oder in den Kellern verstauben, reifte Idee des Flohmarktes im Puppenmuseum.
Mit Erfolg: "Ich bin überrascht, wie viele Leute heute kommen", freut sich Christine Spiller am Sonntag und setzt diedas historische Modell einer Dampfmaschine in Gang. Das gehört zum Rahmenprogramm wie das Pfannkuchenbacken auf einem alten Herd.
Doreen und Robert Hammer sind mit den Kindern Lena und Karl, die eins und drei Jahre alt sind, unterwegs, sie schauen zu und bummeln durch die Räume und kaufen ein Bilderbuch für die Kleinen. "Wir dachten uns, der Flohmarkt ist eine gute Gelegenheit das Museum zu besichtigen", erzählt die Coburger Familie.