Druckartikel: Neues Gerätehaus für Feuerwehr

Neues Gerätehaus für Feuerwehr


Autor: Bettina Knauth

Seßlach, Mittwoch, 12. Februar 2020

Seßlach will rund 200 000 Euro in Merlach investieren. Bei anderen Investitionen muss dagegen gespart werden.
Das bestehende Gerätehaus der Feuerwehr Merlach entspricht nicht mehr den Vorschriften.Simone Bastian


Merlach bekommt ein neues Feuerwehr-Gerätehaus. Es soll am Ortsrand errichtet werden und auch einen Stellplatz aufweisen. Einstimmig beschloss der Seßlacher Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag, den Neubau der Sanierung der jetzigen Feuerwehrgarage am Gemeindehaus vorzuziehen.

Diese erfülle seit Jahren weder Normen noch Standards, wie die Kreisbrandführung wiederholt bemängelt habe, informierte Bürgermeister Maximilian Neeb (FW). Die bestehende Enge sei zudem ein hohes Sicherheitsrisiko für die Feuerwehrler.

Dem Standort Merlach könne wegen der Hilfefristen eine wichtige Bedeutung zukommen, betonte Neeb. Der Neubau inklusive Stellplatz nahe des Friedhofs biete gleich mehrere Vorteile: Der neue Stellplatz würde den Vorschriften entsprechen, das neue Gerätehaus wäre sicher und am Gemeindehaus würde der Abriss der jetzigen Feuerwehrgarage eine Erweiterung ermöglichen. Diese ist im Zuge der Dorferneuerung angedacht.

Die Kosten für den Neubau bezifferte der Bürgermeister grob auf rund 200 000 Euro. Hinzu kämen Planungskosten von rund 35 000 Euro, abzuziehen seien 40 000 Euro Förderung und Eigenleistungen der Merlacher Feuerwehr. Für den nötigen Grunderwerb hat der Besitzer bereits die Bereitschaft zum Verkauf signalisiert, wie Neeb informierte.

Künftig Treffpunkt im Ort

Als Feuerwehr-Beauftragter warb Wolfgang Brasch (SPD) für den Neubau, auch Carsten Höllein (SPD) wollte dem Wunsch der Bürger Rechnung tragen, zumal auch Arbeiten am Bestandsgebäude nötig seien. Der Feuerwehr-Stützpunkt müsse erhalten bleiben, was ein richtlinienkonformes Gebäude voraussetze, meinte Gudrun Jöchner (FW). Ein erweitertes Gemeindehaus könne danach als Treffpunkt im Ort dienen, warb sie. Manfred Eichler betonte den Sicherheitsaspekt.

Der Maßnahmenkatalog 2020, den Neeb und Kämmerer Fabian Leppert vorstellten, ist gespickt mit "Investitionen in die Zukunft", u.a. in städtische Liegenschaften wie dem Gemeindehaus Oberelldorf, die erst durch die Aussicht auf hohe Förderung durchführbar erscheinen (Eigenanteil 152 000 Euro). Weitere dicke Brocken sind - jeweils nach Abzug der (Förderung - der Zuschuss für die Kita Heilgersdorf (436 000 Euro), Maßnahmen in Sachen Abwasserbeseitigung (rund 810 000 Euro), Randbereiche der Ortsdurchfahrt Heilgersdorf (150 000 Euro) sowie am Hattersdorfer Tor (100 000 Euro) und Vorhaben der Wasserversorgung (96 300 Euro).

Ziel: keine Neuverschuldung

Derzeit stehen den geplanten Ausgaben in Höhe von über 7,2 Millionen Euro Einnahmen von "nur" rund 6,5 Millionen gegenüber. Ein Minus, das auch sinkenden Gewerbesteuer-Einnahmen geschuldet ist. "An die Arbeit!" forderte der Rathauschef die Fraktionen angesichts des Fehlbetrags von 708 000 Euro auf. Sie sollen nun prüfen, welche Maßnahmen reell umsetzbar sind. Als Ziel gab Leppert einen "Haushalt ohne Neuverschuldung" vor, allerdings nannte er dies angesichts der Investitionen "sehr sportlich".

Ausgaben für einen Kindergartenbus für die städtische Kindertagesstätte "Arche Noah" in Gemünda sind nicht vorgesehen. Dieser wird nicht eingeführt. Dafür votierten alle Stadträte, nachdem eine von Kindergarteneltern in Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat durchgeführte Umfrage den Bedarf nicht nachweisen konnte. Trotz des in den Bürgerversammlungen der Stadtteile Lechenroth und Gleismuthhausen geäußerten Wunsches sprachen sich nur 14 Befragte für die Einführung aus, 17 stimmten dagegen.