Neuer Pfarrer für die Coburger Baptisten
Autor: Martin Koch
Coburg, Dienstag, 29. Sept. 2015
Pastor Sebastian Thierfelder bringt eine junge Familie mit und hat schon einige Arbeitsstationen hinter sich.
Die Vakanz in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Coburg hat eigentlich schon recht lange gedauert. Aber dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Gemeindeglieder und des Einsatzes ihres emeritierten Geistlichen Bernd Heise ist es den Coburger Baptisten gelungen, diese Zeit gut zu meistern. Erleichtert begann darum Moderator Edwin Meißinger den Gottesdienst am vergangenen Sonntag mit den Worten: "Wir haben heute einen ganz besonderen Tag!
Es war ein regelrechtes Freudenfest, als die Baptisten ihren neuen Pastor Sebastian Thierfelder endlich in ihrer Mitte begrüßen konnten. Die Gemeinde hatte im Vorfeld einen Wunschzettel entwickelt - im Wirtschaftsleben würde man Anforderungsprofil sagen - , wie sie sich ihren neuen Geistlichen vorstellen. "Ein wenig Lebenserfahrung sollte er haben", zitierte Gemeindeleiter Wolfgang Freigang. "Die Predigten sollten alltagstauglich und inspiriert sein. Und es sollte am besten eine junge Familie sein."
Wie maßgeschneidert
Am Sonntag konnten sich die Gemeindeglieder davon überzeugen, dass Pastor Thierfelder wie maßgeschneidert zu diesem Wunschbild passt. Mit ihm kommen Ehefrau Annett, geborene Ziermann, nach Coburg sowie die vier Kinder Salome (geboren 2003 in Saalfeld), Deborah (geboren 2005 in Jena), Talitha (geboren 2008 in Jena) und Nesthäkchen Elias (geboren 2013 in Potsdam). Pastor Thierfelder, bald 39 Jahre alt, erblickte im sächsischen Stollberg das Licht der Welt. Annett Thierfelders Geburtsjahr ist 1975. Ihr Geburtsort Saalfeld, auch der Geburtsort der ältesten Tochter Deborah, hat historisch eine Verbindung nach Coburg. Bis 1826 gab es ja das gemeinsame Herzogtum Sachsen-Coburg und Saalfeld.Pastor Thierfelder besuchte bis 1991 die damalige Polytechnische Oberschule I in Thalheim. Das Gymnasium Thalheim schloss er 1995 mit dem Abitur ab. Dem Abitur folgte Thierfelders Einsatz als Zivildienstleistender im "Altenheim Dr. Horst Bitterlich" in seiner Heimatstadt Stollberg. Von 1997 studierte der junge Mann Theologie in Reutlingen und Wustermark-Elstal.
Sein Werdegang als Geistlicher führte ihn nach Rudolstadt und Luckenwalde. Seine Ordination erfolgte im September 2009 in Luckenwalde. Und jetzt ist er mit seiner Familie in Coburg - als Pastor bei den Baptisten.
"Wir wollen gemeinsam Gottes Liebe weitergeben und Gemeinde in Coburg bauen", ermunterte Gemeindeleiter Freigang den jungen Geistlichen in der Begrüßung zum Einführungsgottesdienst. Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) wünschte der Familie Thierfelder, dass sie in der Familienstadt Coburg eine gute Heimat finden möge. Der evangelisch-lutherische Dekan Andreas Kleefeld überbrachte die Grüße der "Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen" (AcK) in Coburg und freute sich über die Bereitschaft zum ökumenischen Dialog. Nachbarpfarrer Hartmut Braune-Bezold freute sich, dass es in Scheuerfeld noch eine Kirche gebe, wo die Seele auftanken könne, und meinte: "Wir können uns gegenseitig bereichern!"