Was Loges nicht nur im Hinblick auf die harmonische Substanz und Spielkraft der geplanten Produktionen wichtig ist, sondern auch, weil er ein etwas dauerhafteres und stabileres Ensemble aufbauen möchte. "Mir ist bewusst, dass die Theaterbesucher in einer Stadt wie Coburg sehr intensive Beziehungen zu 'ihren' Darstellern aufbauen." Einen "Zirkus" sich gegenseitig übertrumpfender und wechselnder Stars will er nicht.
Wichtig sei es deshalb auch, dass die engagierten Künstler Lust auf ihre neue Stadt hätten. Nein, die Neuen hätten nicht das Gefühl, in die "Provinz" zu gehen. "Ganz im Gegenteil, sie freuen sich auf diese Stadt, dieses tolle Umfeld." Zumal sie hier die Chance erhalten, ihre Stimme, ihr darstellerisches Talent, ihre Karriere systematisch aufzubauen. "Gute Sänger brauchen Zeit und Ruhe", betont Loges.
An kleineren Häusern besteht allerdings die Gefahr, dass junge Künstler zu schnell in sie überfordernde Rollen springen und/oder zu viel in zu kurzer Zeit leisten müssen. Man müsse sehr genau aufpassen, wer wann was übernehme. Den neuen Bariton Marvin Zobel beispielsweise lässt er nach Papageno in der "Zauberflöte" jetzt zum Saisonstart erst wieder zum Ende der Spielzeit die erneut stärker fordernde Rolle des Escamillo in "Carmen" singen. Was nicht heißt, dass der und die einzelne nicht in vielerlei Aufgaben während der gesamten Spielzeit eingebunden sein werden.
Laura Incko, Sopran Die junge Münchner Sopranistin Laura Incko begann ihre professionelle Gesangsausbildung im Alter von 15 Jahren. Sie studierte am Leopold-Mozart Zentrum in Augsburg und wechselte später an das Mozarteum Salzburg. Bereits während ihres Studiums debütierte die Sopranistin in zahlreichen Opernpartien. So war sie als Stephano in Gounods "Roméo et Juliette" im Wilhelma Theater Stuttgart sowie in Janáceks "Das schlaue Füchslein" beim Isny Opernfestival, als "Bastienne" in Mozarts "Bastien und Bastienne" sowie als Morgana in Händels "Alcina" in Salzburg zu erleben.
Dimitra Kotidou Die griechische Koloratursopranistin Dimitra Kotidou studierte in ihrer Heimatstadt Athen am Maria Callas Konservatorium und am Kodály Konservatorium. Ihr Bühnendebüt gab sie 2013 als Ninetta (Mozart "La finta semplice"). Außerdem gehören zu ihrem Repertoire Partien wie die Belinda in Purcells "Dido and Aeneas", die Blonde in Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" oder Olympia in Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen". Dimitra Kotidou war zuletzt Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein .
Emily Lorini Die amerikanische Mezzosopranistin Emily Lorini studierte Gesang an der Miami University of Ohio. In Coburg war sie bis letzte Spielzeit Chormitglied und solistisch bereits in verschiedenen Rollen zu hören, so im letzten Jahr als Cherubino in "Le nozze di Figaro", als Tisbe in "La Cenerentola" und als Waldnymphe in "Rusalka".
Francesca Paratore Die Sopranistin wurde 1993 in München geboren. 2012 kam sie als Jungstudentin an das Mozarteum Salzburg. Noch vor ihrem Bachelor-Abschluss war sie in Universitätsproduktionen zu sehen. Konzerte und weitere Aktivitäten führten sie durch Deutschland, Österreich und Italien. 2017 debütierte Francesca Paratore am Landestheater Coburg als Barbarina in "Die Hochzeit des Figaro". In der Spielzeit 2017/2018 war sie in Coburg außerdem in der Rolle der Mi aus "Das Land des Lächelns" von Franz Lehár und in der Kinderoper "Pinocchio" als Pinocchio zu erleben.
Olga Shurshina Die jugendlich-dramatische Sopranistin Olga Shurshina studierte am Rimski-Korsakow-Konservatorium in St. Petersburg und wurde anschließend Mitglied des Opernstudios des Mariinski-Theaters. In zahlreichen Meisterkursen setzte sie ihre Studien fort. Sie sang unter Leitung namhafter Dirigenten. Zu ihrem Repertoire gehören Partien wie Donizettis Lucia di Lammermoor oder Micaëla in Bizets "Carmen". Zahlreiche Preise internationaler Wettbewerbe.
Peter Aisher Der britische Tenor Peter Aisher studierte zunächst Astrophysik in Cambridge, bevor er am Royal College of Music ein Gesangsstudium bei Tim Evans-Jones absolvierte. Ab 2016 war der junge Tenor Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein. Zu seinen Rollen zählen Mozarts Ferrando, Don Ottavio und Tamino, Alfred in Strauß' "Die Fledermaus" und Benjamin Brittens Albert Herring.
Bartosz Araszkiewicz Der polnische Bass absolvierte sein Gesangsstudium an der Musikhochschule Karol Szymanowski in Katowice. Nach ersten Engagements an polnischen Bühnen war Araszkiewicz als Stipendiat an der Volksoper Wien engagiert. 2016/2017 debütierte er mit dem Raimondo in Donizettis "Lucia di Lammermoor am Theater Chemnitz. Neben anderen Gastspielen zog ihn die Rolle des Joe in "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" bereits vergangene Spielzeit nach Coburg.
Marvin Zobel Der Bariton wurde 1986 in Düsseldorf geboren. Engagements führten ihn unter anderem nach Hagen, Gelsenkirchen, Rudolstadt und Bonn. An der Oper Dortmund war er als fest angestelltes Ensemblemitglied unter anderem in "Arabella" von Richard Strauss, Paul Linckes "Frau Luna" und als Papageno in Mozarts "Zauberflöte" zu erleben. Diese Rolle ist auch seine erste am Landestheater Coburg. Die neue Spielzeit beginnt am Samstag mit Mozarts "Zauberflöte".