Druckartikel: Neue Bürgerstiftung will Gutes tun - in und für Rödental

Neue Bürgerstiftung will Gutes tun - in und für Rödental


Autor: Rainer Lutz

Rödental, Donnerstag, 09. Juli 2015

Stadt und Sparkasse gründen eine Bürgerstiftung, die künftig soziales Engagement in großer Bandbreite unterstützen wird. Wer sein Geld guten Zwecken in Rödental zukommen lassen möchte, ist hier gut aufgehoben.
Jetzt ist die Stiftung aus der Taufe gehoben (von links): Stephan Franke, Marcus Seiler und Marco Steiner. Foto: Rainer Lutz


Jede Kommune könnte es tun. Aber Rödental hat es getan. Zusammen mit der Sparkasse Coburg-Lichtenfels hat die Stadt als erste im Coburger Land eine Bürgerstiftung aus der Taufe gehoben. Am Donnerstag wurde die Gründungsurkunde unterzeichnet.

"Stiftung unser Rödental" ist der offizielle Titel, wie Bürgermeister Marco Steiner (FW) als Vorsitzender des Stiftungsrates informierte. Gemeinsam mit Vertriebsdirektor Marcus Seiler und Stephan Franke von der Sparkasse unterzeichnete Steiner die notwendigen Papiere für die Gründung. Das Besondere an dieser Form der Stiftung ist zum einen die Partnerschaft mit der Sparkasse. Unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse steht der Stadt ein professionelles Stiftungsmanagement zur Verfügung. Die "Stiftung unser Rödental" wird als Unterstiftung in Form einer so genannten Zustiftung in der Stiftung "Stiftergemeinschaft der Sparkasse Coburg-Lichtenfels" von der Deutsche Stiftungstreuhand AG treuhänderisch verwaltet. Das klingt kompliziert, heißt aber im Grunde nur, dass der Stadt der Aufwand für die Verwaltung der Stiftung erspart bleibt.

Die Sparkasse legt ebenso wie die Stadt 5000 Euro Startkapital in die Stiftung ein, die sich dann "nachhaltig und dauerhaft" für das Gemeinwesen in Rödental engagieren soll. Stephan Franke, der die Stiftung auf Seiten der Sparkasse betreut, freut sich über die Partnerschaft mit Rödental. "Mit der Einrichtung dieser Stiftergemeinschaft engagieren nicht nur wir uns nachhaltig in der Region, sondern wir bieten damit auch interessierten Bürgern die Möglichkeit, sich hier auch mit kleineren Beträgen zu engagieren."

Dass mit einem Anfangskapital von 10.000 Euro bei der heutigen Zinssituation keine großen Sprünge gemacht werden können, ist allen Beteiligten klar. Doch wie Franke betont: "Die Stiftung ist ja etwas für lange Zeit, die Situation wird sich auch wieder ändern."

Aufruf, Rödental zu unterstützen

Außerdem soll es ja nicht bei den 10.000 Euro bleiben. Von jetzt an sind die Bürger aufgerufen, die Stiftung zu unterstützen. Es ist eine immer häufiger gemachte Erfahrung der Sparkassenmitarbeiter, dass beispielsweise ältere Menschen ohne Angehörige einen Weg suchen, mit ihrem Geld nach ihrem Ableben etwas Gutes zu tun. Sie können die Stiftung als Erben einsetzen. "Sie wissen dann, dass ihr Geld der Region zu Gute kommt, in der sie gelebt haben", betont Franke.

Dabei kann ein Spender entscheiden, ob sein Geld als Zustiftung den Grundstock der Stiftung erhöhen oder ob es als Spende direkt wieder für ein Projekt verwendet wird, das dem Stiftungszweck entspricht. Dabei entscheidet der Stiftungrat über die konkrete Verwendung. "Wer eine bestimmte Einrichtung unterstützen möchte, kann das Geld ja direkt dorthin spenden", erklärt Franke. Dabei werden Spenden zeitnah an geeigneten Projekte vergeben. Zustiftungen erhöhen den Grundstock der Stiftung.

Vorsitzender des Stiftungsrates ist immer der jeweilige Bürgermeister Rödentals. Dazu kommen weitere Mitglieder. Zurzeit sind dies die Stadtratsmitglieder Gisela Böhnel (FW), Stefan Handke (Grüne) und Hans-Jürgen Lorke sowie das frühere Stadtratsmitglied der CSU-Fraktion, Herbert Schmidt."

Die Stiftungszwecke sind sehr breit gefächert. Vom Gesundheitswesen und Jugend- oder Altenhilfe reichen sie über Kunst und Kultur, Denkmalschutz, Bildung und Naturschutz bis zum allgemeinen Wohlfahrtswesen, Feuerschutz, Sport, Naturschutz, Sport oder Heimatpflege.

Ein Flyer, der im Rathaus erhältlich ist, informiert ausführlich über die Stiftung, ihren Zweck und ihre Möglichkeiten.