Neubeginn am alten Standort
Autor: Florian Hecky
Coburg, Dienstag, 04. Dezember 2012
Die beiden Commerzbank-Filialen in der Hindenburgstraße werden zusammengelegt. Für die Kunden soll sich sonst nichts ändern: Berater und Kontodaten bleiben dieselben, Arbeitsplätze werden nicht abgebaut.
Anfang 2009 übernahm die Commerzbank die Dresdner Bank. Wie in einigen anderen Städten auch, gab es damit in Coburg nun plötzlich zwei Filialen der "Gelben". Ab Montag, 10. Dezember, ist es nur noch einer in der Hindenburgstraße 2. Seit rund sechs Wochen wird dort nun auf Hochtouren umgebaut, während die alten Büros in der Hindenburgstraße 9 vollständig aufgegeben werden, wie Filialdirektor Michael Hopf bekannt gab. Bundesweit wurde die Anzahl der Filialen infolge der Übernahme von etwa 1450 auf 1200 reduziert.
Aufgrund des Umzugs bleibt die Bank in Coburg am 6. und 7. Dezember komplett geschlossen. In den ersten Tagen nach der Neueröffnung sei außerdem mit kleineren Einschränkungen zu rechnen.
Mit der Zusammenlegung sei die Integration in Coburg aber vollständig und wie geplant abgeschlossen.
Ansonsten bringe der Umzug in die früheren Räumlichkeiten der Dresdner Bank keine Nachteile für die Kunden mit sich, betont Hopf: Bankleitzahlen und Kontonummern blieben unverändert, der neue Standort liege nur wenige Meter vom alten entfernt und auch die Berater seien dieselben. "Der Umzug hat keine personellen Konsequenzen. Eher im Gegenteil: wir wollen wachsen und haben alle Mitarbeiter an Bord behalten", sagte Michael Krauß, Mitglied der Geschäftsleitung. Aktuell gibt es in Coburg 22 Mitarbeiter, dazu kommen drei Auszubildende. Überhaupt sei die personelle Kontinuität in Coburg besonders hoch: Die Hälfte der Mitarbeiter sei bereits seit über 25 Jahren im Unternehmen beschäftigt, 80 Prozent länger als zehn Jahre. Um alle Mitarbeiter in der neuen Filiale unterzubringen, wurde ein Stockwerk dazugenommen.
Seit der Übernahme der Dresdner Bank habe sich das Geschäft in der Region zufriedenstellend entwickelt: Mit 11 000 Privat- und Geschäftskunden habe man den Marktanteil mit etwa 28 Prozent konstant gehalten. Besonders erfreut zeigen sich Hopf und Krauß darüber, dass die Commerzbank in Coburg den sogenannten "City Contest" der Zeitschrift "Focus Money" gewonnen hat. "Offenbar konnten wir die Testkäufer hier beeindrucken, darauf sind wir sehr stolz", sagt Michael Krauß. Zurückzuführen sei dieser Erfolg nicht zuletzt auf neue Ansätze, die man bei der Kundenberatung verfolgt.
In einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld mit anhaltenden niedrigen Zinssätzen, die hinter der Inflation zurückblieben, sei eine umfassende Beratung von zentraler Bedeutung. Bis 2016 möchte das Unternehmen weiterhin eine Milliarde Euro in Technologie, Mitarbeiterausbildung und neue Produkte investieren, um möglichst eine Million Privatkunden hinzuzugewinnen.
Wichtig sei es, Vertrauen zurück zu erobern und den Kunden nach dem Motto "fair und kompetent" umfassend zu beraten. Realisiert werden soll dies etwa durch eine bundesweit einheitliche Beratung mit einem sogenannten "Kundenkompass", der fortan bei jeder Beratung standardmäßig eingesetzt wird, wie Birgit Siebenhaar, Teamleiterin in der Filiale Coburg, berichtet.
Insbesondere bei der Baufinanzierung legt die Commerzbank Wert auf Unabhängigkeit, indem auch Produkte anderer Anbieter vermittelt werden, falls diese den Bedarf des Kunden besser gerecht werden. "Wir wollen damit beweisen, dass wir fair zum Kunden sind", sagte Michael Krauß.
Bei den Beratern handele es sich im Übrigen um festangestellte Mitarbeiter. Provisionen würden nicht für den Abschluss einzelner Verträge gezahlt, vielmehr richteten sich Bonuszahlungen an der Zufriedenheit der Kunden aus und am Gesamterfolg aus. Belohnt werde außerdem lediglich auf Teamebene, nicht der einzelne Mitarbeiter.